Wie Srila Bhaktisiddhanta in seiner oben zitierten aussergewöhnlichen Feststellung hervorbebt, hat eine organisatorische Einrichtung, welche durch einen unkonventionellen Acharya, welcher aus der spirituellen Welt hinabgestiegen ist, gegründet wurde, über seine körperliche Abreise hinaus bestand oder auch nicht, aber seine ewigen Lehren sind das Leben und die Seele seiner Nachfolger, welche auch erst in tausend Jahren geboren werden mögen. Der Gita zufolge verschwand selbst die Schülernachfolge, welche von Krischna Selbst gegründet wurde, im Laufe der Zeit; mit Institutionen ist es nicht anders. Also macht es keinen Sinn, am Schatten oder an den Äusserlichkeiten der vier Wände einer Organisation festzuhalten, welche sowieso im Laufe der Zeit verschwinden wird, und deshalb auf diejenigen herabzuschauen, welche nicht Teil der eigenen Institution sind. Das, worauf es wirklich ankommt, sind die Lehren (Vani) der Acharyas, weil dadurch bleiben sie für immer auf diesem Planteten und leiten ihre Nachfolger an, welche auch äusserlich in einer anderen oder gar keiner Institution sein mögen.
Es
stärkt die Mission von Srila Prabhupada und Gauranga, wenn es viele
Missionen und Gesellschaften gibt, die Ihre Botschaft predigen. Denn
falls etwas der einen Gesellschaft zustossen würde, können
wenigstens die anderen fortfahren. Das war auch der Grund, warum
Srila Prabhupada ISKCON und BBT getrennt hatte. Die wirkliche ISKCON
ist nicht nur eine weltliche, rechtliche Gesellschaft aus Steinen und
Mauern, sondern die Gesellschaft, in der die Lehren (Vani) von Srila
Prabhupada, den Acharyas und Ihrer Herrschaften Sri Sri
Nityananda-Gauranga umgesetzt und gepredigt werden. Srila Narada
Muni, Srila Shukadev Goswami, Srila Bhaktivinoda Thakura usw sind in
der wirklichen ISKCON, weil sie hunderprozentig im
Gauranga-Krischna-Bewusstsein sind. Solange wir nicht hunderprozentig
Gauranga-Krischna-bewusst sind, können wir nicht Teil der echten
ISKCON sein. Die wirkliche ISKCON ist “krishna rasa bhavita matih”
und voller Herrlichkeit, wie von Srila Rupa Goswani festgestellt
wurde.
Eine
Vaishnava Organisation zum Predigen sollte als einen der Äste der
Gaudiya Parampara verstanden werden. Wenn sie aber darauf besteht,
dass sie der einzige Zweig ist und die Gottgeweihten anderer
Organisationen abweist, begeht sie ein Vergehen durch parteiische,
intolerante und dogmatische sektiererische Überlegungen, welche zu
Vaishnava Aparadha in grossem Umfang führen. Dies ist in der
Vergangenheit wiederholt geschehen und jedermann kennt auch die
Folgen davon. Deshalb sollte man sich davor scheuen, andere sogleich
aus einem engstirnigen, intoleranten und sektiererischen Verständnis
heraus zu kritisieren. Es sollte nicht zu einer Art von Angewohnheit
oder Berauschung werden, sich damit zu beschäftigen, Gottgeweihte
ausserhalb der eigenen Gruppe herabzuwürdigen. Man sollte an die
ernsthaften Folgen denken, falls diejenige Person, welche
herabgesetzt wird, ernsthaft den Wunsch hat, Guru und Gauranga
zufriedenzustellen, auch wenn er scheinbar anders handelt oder
predigt, in einer äusserlich anderen Gruppe, als diejenige, welche
ihn kritisiert. Wenn man damit anfängt, sich innerhalb der Gruppe
gegenseitig zu kritisieren, ist es ein Leichtes, dann schliesslich
auch Gottgeweihte ausserhalb der Gruppe ebenfalls zu kritisieren,
ohne sich im geringsten um ihre Beweggründe zu scheren. Sowohl
innerliche wie äusserliche Schlammschlachten sollten nicht zu einem
Bestandteil unseres spirituellen Lebens oder zu einer starken,
unüberwindbaren Angewohnheit werden, sonst werden wir engstirnig und
sektiererisch.
SCHLUSSFOLGERUNG:
Man sollte deshalb Gemeinschaft mit Nityananda-Gauranga Bhaktas
pflegen und von ihnen hören, und nicht auf der Basis eines solch
weltlichen Verständnisses von Organisationen. Vielmehr sollte man
darauf achten, wie schön sie die Anweisungen von Guru und Gauranga
umsetzen, und wie viel Vertrauen sie in das Chanten der heiligen
Namen von Nityananda, Gauranga und Hare Krischna haben.
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