Donnerstag, 18. Dezember 2014

Sektierertum im spirituellen Leben, Teil 6


Wie Srila Bhaktisiddhanta in seiner oben zitierten aussergewöhnlichen Feststellung hervorbebt, hat eine organisatorische Einrichtung, welche durch einen unkonventionellen Acharya, welcher aus der spirituellen Welt hinabgestiegen ist, gegründet wurde, über seine körperliche Abreise hinaus bestand oder auch nicht, aber seine ewigen Lehren sind das Leben und die Seele seiner Nachfolger, welche auch erst in tausend Jahren geboren werden mögen. Der Gita zufolge verschwand selbst die Schülernachfolge, welche von Krischna Selbst gegründet wurde, im Laufe der Zeit; mit Institutionen ist es nicht anders. Also macht es keinen Sinn, am Schatten oder an den Äusserlichkeiten der vier Wände einer Organisation festzuhalten, welche sowieso im Laufe der Zeit verschwinden wird, und deshalb auf diejenigen herabzuschauen, welche nicht Teil der eigenen Institution sind. Das, worauf es wirklich ankommt, sind die Lehren (Vani) der Acharyas, weil dadurch bleiben sie für immer auf diesem Planteten und leiten ihre Nachfolger an, welche auch äusserlich in einer anderen oder gar keiner Institution sein mögen.

Es stärkt die Mission von Srila Prabhupada und Gauranga, wenn es viele Missionen und Gesellschaften gibt, die Ihre Botschaft predigen. Denn falls etwas der einen Gesellschaft zustossen würde, können wenigstens die anderen fortfahren. Das war auch der Grund, warum Srila Prabhupada ISKCON und BBT getrennt hatte. Die wirkliche ISKCON ist nicht nur eine weltliche, rechtliche Gesellschaft aus Steinen und Mauern, sondern die Gesellschaft, in der die Lehren (Vani) von Srila Prabhupada, den Acharyas und Ihrer Herrschaften Sri Sri Nityananda-Gauranga umgesetzt und gepredigt werden. Srila Narada Muni, Srila Shukadev Goswami, Srila Bhaktivinoda Thakura usw sind in der wirklichen ISKCON, weil sie hunderprozentig im Gauranga-Krischna-Bewusstsein sind. Solange wir nicht hunderprozentig Gauranga-Krischna-bewusst sind, können wir nicht Teil der echten ISKCON sein. Die wirkliche ISKCON ist “krishna rasa bhavita matih” und voller Herrlichkeit, wie von Srila Rupa Goswani festgestellt wurde.

Eine Vaishnava Organisation zum Predigen sollte als einen der Äste der Gaudiya Parampara verstanden werden. Wenn sie aber darauf besteht, dass sie der einzige Zweig ist und die Gottgeweihten anderer Organisationen abweist, begeht sie ein Vergehen durch parteiische, intolerante und dogmatische sektiererische Überlegungen, welche zu Vaishnava Aparadha in grossem Umfang führen. Dies ist in der Vergangenheit wiederholt geschehen und jedermann kennt auch die Folgen davon. Deshalb sollte man sich davor scheuen, andere sogleich aus einem engstirnigen, intoleranten und sektiererischen Verständnis heraus zu kritisieren. Es sollte nicht zu einer Art von Angewohnheit oder Berauschung werden, sich damit zu beschäftigen, Gottgeweihte ausserhalb der eigenen Gruppe herabzuwürdigen. Man sollte an die ernsthaften Folgen denken, falls diejenige Person, welche herabgesetzt wird, ernsthaft den Wunsch hat, Guru und Gauranga zufriedenzustellen, auch wenn er scheinbar anders handelt oder predigt, in einer äusserlich anderen Gruppe, als diejenige, welche ihn kritisiert. Wenn man damit anfängt, sich innerhalb der Gruppe gegenseitig zu kritisieren, ist es ein Leichtes, dann schliesslich auch Gottgeweihte ausserhalb der Gruppe ebenfalls zu kritisieren, ohne sich im geringsten um ihre Beweggründe zu scheren. Sowohl innerliche wie äusserliche Schlammschlachten sollten nicht zu einem Bestandteil unseres spirituellen Lebens oder zu einer starken, unüberwindbaren Angewohnheit werden, sonst werden wir engstirnig und sektiererisch.

SCHLUSSFOLGERUNG: Man sollte deshalb Gemeinschaft mit Nityananda-Gauranga Bhaktas pflegen und von ihnen hören, und nicht auf der Basis eines solch weltlichen Verständnisses von Organisationen. Vielmehr sollte man darauf achten, wie schön sie die Anweisungen von Guru und Gauranga umsetzen, und wie viel Vertrauen sie in das Chanten der heiligen Namen von Nityananda, Gauranga und Hare Krischna haben.

 


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