Mittwoch, 4. November 2009

5. Nityanandas Name in den Veden (4)

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8. Freisein von Vergehen und durch Nitais Gnade wird der Wunsch nach Bhakti verstärkt

samsarera para hai' bhaktira sagare
ye dubibe se bhajuk nitai-candere

Jemand der den Ozean des materiellen Daseins überqueren und im Bhakti-Meer schwimmen will, sollte die Lotusfüsse von Nityananda verehren. (CB Adi-Khanda 1.77)

9. Nityananda ist der höchste Prediger

caitanyera adi-bhakta nityananda-raya
caitanyera yaso vaise yanhara jihvaya
aharnisa caitanyera katha prabhu kaya
tan're bhajile se caitanye bhakti haya

Caitanyas erster und wichtigster Gottgeweihter ist Nityananda Raya. Die Herrlichkeit von Caitanya ist immer in Seinem Mund. Tag und Nacht spricht Nityananda nur von Caitanya. Wer auch immer Ihn verehrt, ist ein wahrhafter Geweihter von Caitanya. (CB Adi-Khanda 9.217-218)

10. Nityananda ist verrückt danach, Caitanya zu dienen

nityananda avadhuta sabate agala
caitanyera dasya-preme ha-ila pagala

Nityananda, der umherziehende Bettelmönch, ist der Erste unter allen Dienern von Caitanya. Er ist wie das Tor, durch welches aller Dienst zu Caitanya hindurchgehen muss. Er wurde aus Verzückung über den Dienst an Caitanya verrückt. (CC Adi-Lila 6.48)

11. Wer kein Glaube hat, dass Gaura und Nitai unzertrennlich sind, ist ein vergehensvoller Atheist.

dui bhai eka-tanu samana-prakasa
nityananda na mana, tomara habe sarva-nasa
ekete visvasa, anye na kara sammana
"ardha-kukkuti-nyaya" tomara pramana

Diese zwei Brüder (Gaura und Nitai) sind wie ein Körper, sie sind identische Manifestationen. Wenn du nicht an Nityananda glaubst, wirst du fallen. Wenn du an einen glaubst, aber den anderen missachtest, ist deine Logik die Logik von Annehmen eines halben Huhns. (CC Adi-Lila 5.175,176)

12. Vertrauen in Gaura ohne Nitai, oder Nitai ohne Gaura, ist flackerhaftes Vertrauen im Gegensatz zu reinem hingebunsvollem Dienst

kimva, dooha na manina hao ta' pashanda
eke mani' are na mani, ei-mata bhanda

Es wäre besser ein Atheist zu sein, welcher beide Brüder ablehnt, als ein Heuchler, der an einen glaubt und den anderen beleidigt. (CC Adi-Lila 5.177)

Hiermit endet das fünfte Juwel vom Gaudiya Kanthahara mit dem Titel Nityananda-tattva, zusammengestellt von Srila Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakura Prabhupada.

5. Nityanandas Name in den Veden (3)

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4. Nityananda Baladeva ist der ursprüngliche Sankarshana

sri-balarama gosani mula-sankarshana
panca-rupa dhari' karena krishnera sevana
apane karena krishna-lilara sahaya
srishti-lila-karya kare dhari' cari kaya

Balarama ist der ursrüngliche Sankarshana. Er nimmt fünf andere Formen an, um Krischna zu dienen. Er hilft Krischna bei Seinen Spielen und Er erledigt die Arbeit der Schöpfung in vier anderen Formen. (CC Adi-Lila 5.8,9)

5. Balarama und Nityananda sind nicht verschieden

prema-pracarana ara pashanda-dalana
dui-karye avadhuta karena bhramana

Um den Bhakti-Vorgang zu verbreiten, und um die Atheisten zu bezwingen und zu bändigen, reiste Nityananda, der hingebungsvollste Gottgeweihte, durch das Land. (CC Antya-Lila 3.149)

6. Die Herrlichkeit von Nityananda Prabhu

jagat mataya nitai premera malasate
palaya durdanta kali padiya vibhrate
ki sukhe bhasila jiva gauracandera nate
dekhiya suniya pashandira buk phate

(Alle Ehre sei Nityananda Prabhu!) Verrückt von ekstatischer Gottesliebe, hat er das Universum mit Ekstase überschüttet. Er schlug die Hände zusammen, wie ein Krieger vor dem Angriff, und als dies der gottlose Kali sah, floh er voller Schrecken, und um sein Leben fürchtend. Alle Seelen waren durch das Tanzen von Gauranga (und Nityananda) in Glückseeligkeit eingetaucht. Dieses Tanzen zu sehen oder auch davon zu hören, schmilzt selbst das Herz von grossen Atheisten. (Gitavali, Nagara-Kirtana, 8)

jaya jaya nityananda, nityananda-rama
yaohara kripate painu vrindavana-dhama
jaya jaya nityananda, jaya kripa-maya
yaoha haite painu rupa-sanatanasraya
yaoha haite painu raghunatha-mahasaya
yaoha haite painu sri-svarupa-asraya
sanatana-kripaya painu bhaktira siddhanta
sri-rupa-kripaya painu bhakti-rasa-pranta
jaya jaya nityananda-caranaravinda
yaoha haite painu sri-radha-govinda

Alle Ehre, alle Ehre sei Nityananda Balarama, durch dessen Barmherzigkeit ich Zuflucht im transzendentalen Ort von Vrindavana gefunden habe. Alle Ehre, alle Ehre sei dem gnadenvollen Herr Nityananda, durch dessen Barmherzigkeit ich die Zuflucht bei Sri Rupa und Sanatana gefunden habe. Durch seine Gnade habe ich Zuflucht bei Sri Raghunatha dasa Gosvami erhalten, und durch Seine Gnade habe ich Zuflucht bei Sri Svarupa Damodara gefunden. Durch Sanatana Goswamis Barmherzigkeit habe ich die endgültigen Schlussfolgerungen vom hingebungsvollen Dienst gelernt, und durch die Gnade von Sri Rupa Goswami habe ich den höchsten Nektar vom hingebungsvollen Dienst gekostet. Alle Ehre, alle Ehre den Lotusfüssen von Nityananda, durch dessen Barmherzigkeit ich Sri Radha-Govinda erlangt habe. (CC Adi-Lila 5.200-204)

7. Nityananda ist der Retter der Gefallensten

jagai madhai haite muni se papishtha
purishera kita haite muni se laghishtha
mora naam sune yei tara punya kshaya
mora naam laya yei tara papa haya
emana nirghrina more keba kripa kare
eka nityananda vinu jagat bhitare
preme matta nityananda kripa-avatara
uttama, adhama, kichu na kare vicara
ye age padaye, tare karaye nistara
ataeva nistarila mo-hena duracara

Ich bin sündiger als Jagai und Madhai und sogar noch niedriger als Würmer im Kot. Jeder, der meinen Namen hört, verliert die Resultate seiner frommen Tätigkeiten. Jeder, der meinen Namen ausspricht, wird sündig. Wer in dieser Welt, ausser Nityananda, könnte Seine Barmherzigkeit einer solch abscheulichen Person wie mir erweisen? Weil Er von ekstatischer Liebe berauscht und eine Wiedergeburt der Gnade ist, unterscheidet Er nicht zwischen den Guten und den Schlechten. Er erlöst alle, welche vor Ihm niederfallen. Darum hat Er eine solch sündige und gefallene Person wie mich erlöst. (CC Adi-Lila 5.205-209)

5. Nityanandas Name in den Veden (2)

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3. Sri Caitanya-Caritamrita, Adi-Lila 1.7-11:

sankarshanah karana-toya-sayi
garbhoda-sayi ca payobdhi-sayi
seshas ca yasyamsa-kalah sa nitya-
nandakhya-ramah saranam mamastu

Möge ich mich immerzu an Sri Nityananda Prabhu erinnern. Sankarshana, Mahavishnu, Garbhodakshayi Vishnu, Kshirodakshayi Vishnu und auch Sesha sind Seine Erweiterungen und die Erweiterungen Seiner Erweiterungen. Nityananda Prabhu ist niemand anderes als Balarama. ( CC Adi-Lila 1.7)

mayatite vyapi-vaikuntha-loke
purnaisvarye sri-catur-vyuha-madhye
rupam yasyodbhati sankarshanakhyam
tam sri-nityananda-ramam prapadye

Ich ergebe mich den Lotusfüssen von Sri Nityananda Rama, welcher als Sankarshana inmitten des Caturvyuha bekannt ist. Er hat vollständigen Reichtum und residiert in Vaikunthaloka jenseits der materiellen Schöpfung. (CC Adi-Lila 1.8)

maya-bhartajanda-sanghasrayangah
sete sakshat karanambhodhi-madhye
yasyaikamsah sri-puman adi-devas
tam sri-nityananda-ramam prapadye

Ich erweise meine vollständige Ehrerbietung zu den Füssen von Sri Nityananda Rama, wessen Teil-Erweiterung Karanodakasayi Vishnu genannt wird, welcher auf dem Karana Ozean liegt. Er ist der ursprüngliche Purusha, der Herr der illusionierenden Energie und die Zuflucht aller Universen. (CC Adi-Lila 1.9)

yasyamsamsah srila-garbhoda-sayi
yan-nabhy-abjam loka-sanghata-nalam
loka-srashtuh sutika-dhama dhatus
tam sri-nityananda-ramam prapadye

Ich erweise meine vollständige Ehrerbietung den Füssen von Sri Nityananda Rama, wessen Teilerweiterung Garbhodakshayi Vishnu ist. Aus dem Nabel von Garbhodakshayi Vishnu spriesst der Lotus, welcher die Geburtsstätte von Brahma ist, dem Erbauer des Universums. Der Stengel dieses Lotus ist der Ruheort der unzähligen Planeten. (CC Adi-Lila 1.10)

yasyamsamsamsah paratmakhilanam
poshta vishnur bhati dugdhabdhi-sayi
kshauni-bharta yat-kala so 'py anantas
tam sri-nityananda-ramam prapadye

Ich erweise meine vollständige Ehrerbietung den Füssen von Sri Nityananda Rama, wessen zweite Teilerweiterung der Vishnu ist, der auf dem Milchozean liegt. Dieser Kshirodakashayi Vishnu ist die Überseele aller Lebewesen und der Erhalter aller Universen, Sesha Naga ist Seine weitere Teilerweiterung. (CC Adi-Lila 1.11)

5. Nityanandas Name in den Veden (1)

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Die Herrlichkeit von Nityananda als Inkarnation von Balarama, dem Ursprung der spirituellen und auch der materiellen Welt, wird in den vedischen Schriften folgendermassen beschrieben:

1.Vayu Purana

(1) balaramo mamaivamsah, so 'pi mat-prstham esyati;
nityananda iti khyato nyasi-cudamanih ksitau

Im Vayu Purana sagt der Herr zu Brahma: “Balarama, welcher Meine erste Erweiterung und nicht verschieden von Mir ist, wird auch an Meiner Seite als Nityananda erscheinen. Er wird das Kronjuwel aller Entsagten der Erde werden.”

(2) krtvavadhuta-vesam sa, dharman bhagavatan bahun;
grahayitva janan ittham grhinam asramam tatah.

“Im Gewand eines vollkommen Entsagten (Avadhuta) wird er freigebig Gottesliebe (Bhagavata dharma) verteilen. Er wird diese reine Liebe auf verschiedene Arten verteilen und alle Lebewesen erlösen. Er wird dies zuerst als unverheirateter Schüler (Brahmacari) und später als Verheirateter (Haushälter) tun.”

(3) jahnavy-adibhir atmanam, darsayisyati manavan.

“Begleitet von Seiner ewigen Gefährtin Srimati Jahnavi-devi und vielen anderen Vertrauten, wird Nityananda Seine transzendentalen Spiele den Menschen offenbaren.”

2.Ananta-Samhita des Atharva Veda

nityanando maha-kayo, bhutva mat-kirtane ratah;
vimudhan bhakti-rahitan, mama bhaktan karisyasi.

In der Ananta-Samhita sagt der Herr zu Anantadeva: “Wenn ich im Zeitalter des Kali in Navadvipa erscheine, wirst Du Nityananda werden. Du wirst einen sehr hochgewachsenen, schönen und grossen Körper haben, und wirst immerzu in das Chanten Meines Namens und Meiner Herrlichkeit vertieft sein. Auf diese Art wirst Du viele verwirrte Dummköpfe, die keine Hingabe kennen, durch Deine grundlose Barmherzigkeit zu Meinen reinen Geweihten machen."

4. Das Gauranga Mantra in den Schriften (3)

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Nityananda bittet die bedingten Seelen immer auf folgende Art:

bhaja gauranga kaha gauranga laha gaurangera naam re
ye jana gauranga bhaje sei amara prana re

“Verehre Gauranga, chante 'Gauranga' und nimm den Namen von 'Gauranga' an. Diejenigen, welche Gauranga auf diese Weise verehren werden, sind wahrhaftig mein Leben und meine Seele”

Nityananda unterweist die Lebewesen:

kasta nahi, vyaya nahi na pabe yatana; srigauranga bali nace nahika bhavana.
(Sri Navadvipa-dhama-mahatmya, Kapitel 1)

“Es gibt weder Verlust noch Schwierigkeiten, noch wirst du weiterhin leiden, wenn du dich beim Tanzen und Singen von 'Gauranga' vergisst.”

Man kann also Nityananda am besten zufriedenstellen, indem man immer 'Gauranga' chantet.


Im Sri Ananta-samhita, Sri Caitanya-janma-khanda, Teil 2, Kapitel 3, Text 54, sagt Shiva zu Parvati:

dharayamy urdhva-vadane, devesi samhitam imam;
mantram ca gauracandrasya, namedam sarva-mangalam.

“Oh Parvati, Kontrollierende aller Halbgötter, ich rezitiere immer voller Begeisterung diese Ananta-samhita zusammen mit dem 'Gauranga'-Mantra, welches das glücksverheissendste auf dieser Welt ist.”

Aus dem Jaiva Dharma Kapitel 14 von Srila Bhaktivinoda Thakura:

vrajanatha: sri gauranga yadi saksat paripurna-tattva hailena, tabe tanhara pujara vyavastha ki?

Vrajanatha: Da Gauranga die ursprüngliche, vollständige absolute Wahrheit ist, wie soll ich Ihn verehren?

Babaji: gauranga-nama mantre gaurapuja karileo yaha haya, krsna- naam-mantre krsna-puja karileo tahai haya. krsna-mantre gaurapuja va gaura-mantre krsnapuja-sakalai eka. ihate je bheda- buddhi kare, se nitanta anabhijna ou kalira dasa.

Babaji: So wie man Krischna durch das Chanten des Namens und Mantras von Krischna verehrt, so sollte man Gaura durch das Chanten des Namens und Mantras von Gauranga verehren. Man könnte Gaura durch das Chanten von Krischna-Mantras verehren, oder Krischna durch das Chanten von Gaura-Mantras. Sie sind alle gleich. Jeder, der denkt, dass Krischna und Gaura verschieden sind, ist ein Dummkopf. Er ist ein Diener des Kali-Zeitalters.

Vrajanatha: channavatarera mantra ki-rupe paoya jaya?

Vrajanatha: Woher nehme ich die Mantras um Gauranga zu verehren, welcher als verdeckte Inkarnation erschienen ist?

Babaji: je tantra prakasya-avataraganera mantra prakasarupe varnana kariyachena, sei tantrei channavatarera mantra channarupe likhiya rakhiyachena. yanhadera buddhi kutila naya, tahara bujhiya laite parena.

Babaji: Die Schriften, welche offen Mantras zum Verehren von unverdeckt manifestierten Inkarnationen des Herrn geben, offenbaren auch die Mantras zur Verehrung der geheimen und versteckten Inkarnation von Gauranga. Menschen mit einem geradlinigen Verstand können das Vorhandensein dieser Mantras erkennen.

Srila Narottama dasa Thakura singt in seinen zahlreichen Liedern:

je gaurangera naam loy, tara hoy premodoy, tare mui jai bolihari.

“Jemand der den Namen 'Gauranga' chantet erweckt augenblicklich seine schlummernde Liebe zum Herrn. Ich (Narottama) verehre eine solche Person und ergebe mich ihr.”

grhe ba vanete thake, 'ha gauranga' bo'le dake, narottama mage tara sanga.

“Egal ob jemand in einem Haus oder im Wald wohnt, solange er freimütig 'Gauranga' ruft, dann möchte ich (Narottama) mit ihm Gemeinschaft haben.”

gauranga balite habe pulaka sarira; hari hari balite nayane ba'be nira.

“Am Anfang, wenn beim Chanten des Namens 'Gauranga' mein Körper von Wellen der Glückseeligkeit durchströmt wird, nur dann kann ich Tränen beim Chanten der Namen von Hari vergiessen.”

4. Das Gauranga Mantra in den Schriften (2)

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Im Sri Caitanya-mangala, Sutra-khanda, Vers 527, von Srila Locana Dasa Thakura, wird das viersilbige Gauranga-Mantra als das Mantra beschrieben, durch welches Gauranga in Goloka Vrindavana, dem höchsten Vaikuntha Planeten in der spirituellen Welt, verehrt wird:

hema-gaura kalevara, mantra cari-aksara; sahaja vaikuntha-natha syama.

“Der Herr sitzt auf einem goldenen, juwelenbesetzten Thron. Er hat eine Körpertönung, die millionenfach leuchtender ist als geschmolzenes Gold. Er wird von allen Seinen Gottgeweihten mit dem viersilbigen Mantra 'Gauranga' verehrt.”

Kommentar von BR Sadhu Swami Gaurangapada:

Es ist interessant, festzustellen, dass das 'Gauranga'-Mantra auch ein Naamtmaka-Mantra ist, wie das Hare Krischna Mahamantra. Genauso, wie das Hare Krischna Mahamantra als ein Mantra bezeichnet und auch Harinam genannt wird, so wird das 'Gauranga'-Mantra manchmal das Gaura-Gopala Mantra genannt, und manchmal Gauranam.
Das 'Gauranga'-Mantra ist für jedermann, einschliesslich die Gefallensten, ungeachtet der Qualifikation. Das sechsilbige Gaura-Mantra welches im Urdhvamnaya-Tantra erwähnt wird und mit 'klim' anfängt, wird von unseren Acharyas als das vierte Gayatri-Mantra bei der Maha-Diksha gegeben. Also ist es offensichtlich, dass dieses Mantra nur auf der Ebene der brahmanischen Qualifikation gechantet werden kann. Demgegenüber hat das 'Gauranga'-Mantra keine solchen Erschwernisse und Nityananda hat von jedem, den Er angetroffen hat, verlangt, es zu chanten.

Das Pancha-Tattva Mantra, welches von Srila Prabhupada gegeben wurde, sollte nicht regelmässig auf der Gebetskette gechantet werden, wie von Srila Prabhupada selbst angewiesen. Er empfahl, es nur am Anfang des Chantens des Hare Krischna Mahamantras zu chanten. Jedoch für das 'Gauranga'-Mantra gibt es von den Acharyas keine solchen Einschränkungen. Es kann auf der Gebetskette gechantet werden, oder laut im Kirtan gesungen oder sogar im Geist beim Atmen gechantet werden. Gemäss der Mantra-shastra erlangt man Mantra-siddhi, wenn man das Mantra tausend mal sooft chantet, wie es Silben hat. In Bezug auf das viersilbige 'Gauranga'-Mantra bedeutet das, dass es 4000 mal gechantet werden sollte, was etwa 40 Runden sind (Eine Runde sind 108 mal). Deshalb bitten wir jeden, den wir antreffen, mindestens 40 Runden vom 'Gauranga'-Mantra täglich zu chanten, zusammen mit mindestens 16 Runden vom Hare Krischna Mahamantra, wie es von Srila Prabhupada empfohlen wurde.

Dies wird sicherlich jedermann helfen, schnell auf die Stufe des vergehensfreien Chantens vom Hare Krischna Mahamantra und der Gottesliebe zu kommen. Wie Srila Narottama sagte: “Gaurangera naam loya, tara hoya premodaya...”

Obwohl das Pancha-Tattva-Mantra nirgendwo in den Schriften ausdrücklich erwähnt wird, gab es uns Srila Prabhupada aus seiner aussergewöhnlichen und grundlosen Barmherzigkeit uns gegenüber, um uns zu helfen, damit wir schnell von den zehn Vergehen beim Chanten des Hare Krischna Mahamantras befreit werden.

Genauso wie Krischna die höchste Persönlichkeit Gottes ist, so ist Gauranga derselbe Krischna und die verehrenswürdige höchste Persönlichkeit Gottes. Im Jaiva-Dharma (siehe unten) steht, dass genauso, wie das Hare Krischna Mahamantra das Mantra ist, durch welches jederman (ungeachtet seiner Qualifikationen) Krischna verehren kann, so muss auch Gauranga (der ausdrücklich für die gefallensten und heruntergekommenen Seelen des Kali-Zeitalters erschienen ist) ein spezielles Mantra haben, durch welches Ihn jederman verehren kann. Dieses Mantra ist das viersilbige 'GAURANGA'-MANTRA.

4. Das Gauranga Mantra in den Schriften (1)

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4. Das Gauranga Mantra in den Schriften

Das viersilbige Gauranga-Mantra oder Gaura-Gopala-Mantra wird im Caitanya Caritamrita, Antya-Lila 2.24,31 folgendermassen beschrieben:

“apane bolana more, iha yadi jani; amara ista-mantra jani' kahena apani.

'gaura-gopala mantra' tomara cari aksara; avisvasa chada, yei kariyacha antara”

Nakula Brahmacari sagt Sivananda Sena: “Du chantest das viersilbige Gaura-Golpala Mantra, welches dein Ista-Mantra (verehrungswürdiges Mantra) ist. Also gib bitte jetzt alle deine inneren Zweifel auf.”

Erläuterung von Srila Prabhupada:

“Srila Bhaktivinoda Thakura erklärt das Gaura-Gopala Mantra in seinem Amrta-pravaha-bhasya. Verehrer Sri Gaurasundaras nehmen die vier Silben 'gau-ra-an-ga' als das Gaura-mantra an, aber reine Verehrer von Radha und Krischna nehmen die vier Silben 'ra-dha krish-na' als das Gaura-gopala-mantra an. Da aber für Vaishnavas zwischen Sri Caitanya Mahaprabhu und Radha-Krischna kein Unterschied besteht (sri-krishna-caitanya radha-krishna nahe anya), befindet sich jemand, der das Mantra 'gauranga' und jemand, der die Namen von Radha und Krischna chantet, auf der gleichen Ebene.”

Erläuterung von Srila Bhaktivinoda Thakura im Amrta-pravaha-bhasya:

gaura-gopala-mantra-gauravadi gana 'gauranga'-name catura-aksara gaura-mantra ke uddesya karena; kevala
krsnavadi gana ei 'gaura-gopala-mantra' sabde radha-krsnera catura-aksara-mantrake uddesya karena.

“Dies ist die Erklärung des Gaura-Gopala Mantras: Nachfolger von Gaura nehmen 'Gauranga' als das viersilbige Mantra und die ausschliesslichen Nachfolger von Krischna nehmen 'Radha-Krischna' als das Gaura-Gopala Mantra an. Die Anhänger von Gaura und Krischna nehmen beide als das Gaura-Gopala Mantra an, weil sie wissen, dass Sie nicht verschieden voneinander sind.”

Kommentar von BR Sadhu Swami Gaurangapada:

Es ist ganz klar, dass die vertrautesten Gottgeweihten des Herrn, wie Srila Shivananda Sena, immerzu das viersilbige 'gau-ra-an-ga' Mantra, welches nicht verschieden ist von den vier Silben 'ra-dha-krs-na', gechantet haben.

Deshalb ist das immerwährende Chanten des Namens oder Mantras von 'Gauranga' von den offenbarten Schriften annerkannt, und von den vorangegangenen Acharyas eingeführt worden. Der grosse Vorteil ist, dass der letztendliche Nutzen von 'Radha-Krischna' oder dem Hare Krischna Mahamantra von befreiten und verwirklichten Seelen (siddha und mukta) erzielt werden kann, während das 'Gauranga' Mantra das nützlichste (prayojaniya) für gefallene und bedingte Seelen (anartha-yukta, badha, patita) ist, gemäss Srila Prabhupadas Erläuterung und auch nach der Anubhashya-Erläuterung von Srila Bhaktisiddhanta zum CC Adi-Lila 8.31, welche noch folgen werden.

3. Gaurangas Name in den Veden (1.3)

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ya eva bhagavan krishno, radhika-prana-vallabhah;
srishtyadau sa jagannatho, gaura asin mahesvari.

“Oh Maheshwari Parvati, die höchste Persönlichkeit Gottes, Krischna, der Seiner höchsten Gefährtin Srimati Radharani sehr lieb ist, und welcher als Jagannatha von Anbeginn der Schöpfung bekannt ist, erschien vollständig und persönlich in diesem Kali-Zeitalter als Gauranga Mahaprabhu.”

vistaran me nigaditah, sruto yah krishna isvarah;
visvadau gaura-kantitvat, gaurangam vaishnavah viduh.

“Bitte höre aufmerksam zu, ich werde jetzt dieses vertraulichste Geheimnis genau beschreiben. Der höchste Kontrollierende (Ishvara) Krischna, der Ursprung von allem, ist bekannt als Gauranga und wird von den gelehrten Vaishnava-Gottgeweihten verehrt, wenn Er die goldene Körpertönung von Srimati Radhika annimmt.”

paratmane naams tasmai, sarva-karana-hetave;
adi-devaya gauraya, sac-cid-ananda-rupine.

“Ich erweise meine Ehrerbietung an Adideva, dem höchsten Herrn Sri Gauranga Mahaprabhu, der die letztendliche und ursprüngliche Ursache aller Ursachen und die Überseele aller Lebewesen ist, und welcher eine transzendentale ewige Form voller Wahrheit, Wissen und Glückseeligkeit hat.”

koti-kalpar jitaih punyair, vaishnavah syan maha-mate;
tatah syad radhika-krishna-lilasu rucir uttama.

“Diese Vaishnava-Gottgeweihten, welche sehr, sehr fortgeschritten (Mahamati) sind, und spirituelle Frömmigkeit während mindestens zehn Millionen Kalpas (ein Kalpa entspricht 8 640 000 000 Jahren) angesammelt haben, werden einen höheren Geschmack für die transzendentalen Spiele von Sri Sri Radha-Krischna entwickeln.”

syad yasya radhika-krishna-lilayam parama matih;
jivan-muktah sa vijneyah, pujyah syad daivatair api.

“Deshalb sind diese erhabenen Gottgeweihten, welche unbeirrbare Anhaftung (parama matih) für die transzendentalen Spiele von Sri Sri Radha-Krischna haben, verehrenswürdig, selbst von den grössten Halbgöttern, und sind als vollständig befreite Seelen (Jivanamukta) bekannt.”

vina sri-gopika-sangam, kalpa-koti-satam param;
sravanat kirtanad vishnor, na radha-krishnam apnuyat.

Jetzt beschreibt Shiva die Methode, wie man Sri Sri Radha-Krischna erreichen kann: “Wenn jemand nicht den Gopis von Vrindavana dient und mit ihnen Gemeinschaft pflegt, wird er Radha-Krischna nicht erreichen, selbst wenn er nur über Vishnu hört und Seine Namen während mindestens einer Billion Kalpas chantet.”

gopi-sangam na capnoti, sri-gaura-caranad rite;
tasmat tvam sarva-bhavena, sri-gauram bhaja sarvada.

“Und der einzige Weg, um den Dienst an den Gopis und die Gemeinschaft der Gopis von Vrindavana zu erlangen, ist die Lotusfüsse von Gauranga zu verehren, und Seinen Namen zu chanten. Darum solltest du, Parvati, Gauranga verehren und immer Seinen Namen chanten, mit ganzer Hingabe und Ihm alles geben (sarva-bhava).”

gauranga-caranambhoja-makaranda-madhuvratah;
sadhanena vina radham, krishnam prapsyanti niscitam.

“Derjenige, der wie eine transzendentale Honigbiene den höchsten Nektar (Makaranda) kostet, welcher den göttlichen Lotusfüssen Gauranga Mahaprabhus entspringt, wird sicherlich und ohne Zweifel Sri Sri Radha-Krischna erreichen, auch ohne die Ausübung von einem Sadhana-Bhakti des Bhakti-Yogas.”

adhika-vallabhah krishno, bhaktanam priya-kamyaya;
srimad-gauranga-rupena, navadvipe virajate.

“Die höchste Persönlichkeit Gottes Krischna, welche Seiner höchsten Gefährtin Srimati Radharani äusserst lieb ist, weilt in Navadvipa in Seiner vereinten Form von Srimad Gauranga, um die innigsten Wünsche Seiner vertrautesten Geweihten zu erfüllen.”

3. Gaurangas Name in den Veden (1.2)

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5. Agni-purane

prasantatma lamba-kanthas, gaurangas ca suravritah

Im Agni Purana steht:

“Die höchste Persönlichkeit Gottes Gauranga wird in einer goldenen Form mit einem eleganten, langen Hals und einem friedvollen Herzen erscheinen, umgeben von Seinen heiligen Geweihten.”

6. Markandeya-purane

golokam ca parityajya, lokanam trana-karanat;
kalau gauranga-rupena, lila-lavanya-vigrahah.

Im Markandeya Purana verkündigt der Herr:

“Im Zeitalter des Kali werde ich meinen ewigen Wohnort Goloka Vrindavana aufgeben, und die Form des höchst anmutigen und verspielten Gauranga annehmen, um alle Lebewesen des Universums zu retten.”

7. Krishna Yamala

gaurango nada-gambhirah, sva-namamrita-lalasah;
dayaluh kirtana-grahi, bhavishyati saci-sutah.

“Seine Gliedmassen werden golden sein, und Seine Stimme tief. Er wird sich zunehmend danach sehnen, den Nektar Seiner eigenen heiligen Namen zu kosten und davon vollständig verzaubert sein. Er wird der barmherzigste Sohn von Srimati Sacidevi sein und Sein Name wird Gauranga lauten.”

8. Brahma Yamala

gaurangam gaura-diptangam, pathet stotram kritanjalih;
nanda-gopa-sutam caiva, naamsyami gadagrajam.

Im Brahma-yamala wird auch gesagt:

“Mit grosser Hingabe und gefalteten Händen sollte man folgendes Gebet zu Gauranga, dessen Gliedmassen so leuchtend wie Gold sind, beten: “Ich erweise meine respketvolle Ehrerbietung an den Herrn Gauranga-Krischna, den Sohn von Nanda-Maharaja und den älteren Bruder von Gada.””

9. Brahma-purane

kaleh prathama-sandhyayam, gaurango 'ham mahi-tale;
bhagirathi-tate bhumni, bhavishyami sanatanah.

Im Brahma Purana erklärt der Höchste Herr persönlich:

“Im ersten Sandhya vom Kali-Zeitalter, werde ich als Gauranga auf der Erde erscheinen, an einem wunderschönen Ort am Ufer des Ganges (Navadvipa). Ich werde in meiner ursprünglichen und ewigen Form herabsteigen und meine Körpertönung wird golden sein.”

10. Yoga-vasishthe

kaleh prathama-sandhyayam, gaurango 'sau mahi-tale;
bhagirathi-tate ramye, bhavishyati sanatanah.

Im Yoga-vasishtha heisst es:

“Im ersten Sandhya des Kali-Zeitalters wird die höchste Persönlichkeit Gottes Gauranga auf dieser Erde an den wunderschönen Ufern des Ganges (Navadvipa) erscheinen, in Seiner ewigen goldenen Form.”

11. Im Irdhvamnaya-tantra, sagt Shiva zu Parvati:

navadvipa-samam sthanam, sri-gauranga-samah prabhuh;
krishna-prema-sama praptir, nasti durge kadacana.

“Oh Durga, es gibt keinen Ort in der Schöpfung, der Navadvipa gleichkommt, kein Meister ist so barmherzig wie Gauranga, und keine Errungenschaft auf der ganzen Welt ist der reinen Liebe zu Krischna ebenbürtig.”

12.Im Sri Ananta-samhita, Teil 2, Kapitel 2: Sri Chaitanya-janma-khanda, sagt Shiva zu Parvati:

sri-mahadeva uvaca

gaurangam sac-cid-anandam, sarva-karana-karanam;
vaca gadgadayanantam, tushtava dharani-dharah

“Der Herr Anantadeva, der Erhalter des ganzen Universums, versuchte dann, mit einer verstockten Stimme, voller Verzückung, die höchste Persönlichkeit Gottes Sri Gauranga Mahaprabhu zufriedenzustellen, die höchste Ursache aller Ursachen, und welcher eine transzendentale, ewige Form von Wahrheit, Wissen und Glückseligkeit hat.”

krishnas Chaitanya-gaurango, gauracandrah saci-sutah;
prabhur gauro gaura-harir, naamni bhakti-dani me.

“Der Herr sagte: “Wenn ich im Kali-Zeitalter erscheinen werde, werden meine tanszendentalen Namen folgende sein: Gauranga, Krishna Caitanya, Gauracandra, Sacisuta, Mahaprabhu, Gaura, Gaurahari u.s.w..
Wenn man diese höchsten Namen chantet, wird es Hingabe zu Mir hervorbringen.”

vrindavane navadvipe, bheda-buddhis ca yo narah;
tam eva radhika-krishne, sri-gaurange paratmani.

mac-chala-pata-nirbhinna-dehah so 'pi naradhamah;
pacyate narake ghore, yavad ahuta-samplavam.

Shiva sagte: “Mit meinem Dreizack werde ich jeden in Stücke schneiden, welcher denkt, dass Vrindavana und Navadvipa verschieden sind, oder dass Radha-Krischna und Gauranga verschieden sind, oder der denkt, dass Gauranga nicht die höchste Persönlichkeit Gottes ist. Solch eine Person ist die niedrigste unter den Menschen. Sie wird schrecklich in der Hölle brennen, bis zu dem Zeitpunkt, da das ganze Universum mit Wasser überflutet wird.”

3. Gaurangas Name in den Veden (1.1)

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DER NAME VON GAURANGA IN DEN VEDEN
(Literaturangaben)

1. atharva vede (Dritter Khanda, Brahma vibhaga):

ito 'ham krita sannyaso 'vatarishyami saguno nirvedo nishkamo bhu-girbanas tira-stho 'lakanandayah kalau catuh-sahasrabdhopari panca-sahasrabhyantare gaura-varno dirghangah sarva-lakshana-yukta isvara-prarthito nija-rasasvado bhakta-rupo misrakhyo vidita-yogah syam.

Im Atharva Veda, sagt die höchste Persönlichkeit Gottes selbst:

“Viertausend bis fünftausend Jahre nach dem Beginn des Kali-Zeitalters werde Ich als Gauranga auf die Erde herabsteigen, und zwar als ein heiliger Priester (Brahmana) mit goldener Körpertönung, in einer Ortschaft am Ufer des Ganges. Später werde Ich das Kronjuwel aller Sannyasis werden, und Meine transzendentalen Eigenschaften offenbaren, einschliesslich der höchsten Entsagung und vollständiger Loslösung von materiellen Wünschen. In der Form von Gauranga werde Ich die 32 körperlichen Merkmale einer bedeutenden Persönlichkeit aufweisen, und Meine Arme werden sich bis zu den Knien erstrecken. Ich werde zu Meinem eigenen Geweihten, welcher in Bhakti-Yoga sehr fortgeschritten ist, und die Verehrung von Krischna (Mir selbst) durch das Chanten Meiner eigenen heiligen Namen lehren und den süssen Geschmack meines Eigenen hingebungsvollen Dienstes geniessen. Zu dieser Zeit werden Mich nur meine vertrautesten Geweihten verstehen können.”

2. Narada-pancaratre

bhakti-priyo bhakti-data, damodara ibhas-patih;
indra-darpa-haro 'nanto, nityananda-cid-atmakah.

Im Narada-pancaratra, Bala-Krishna-sahasra-nama-stotra, heisst es:

“Die höchste Persönlichkeit Gottes ist bekannt unter den Namen Nityananda, Bhakti-priya, Bhakti-data, Damodara, Ibhas-pati, Indra-darpa-hara, Ananta, Cid-atmaka,...”

3. nrisimha-purane

satye daitya-kuladhi-nasa-samaye simhordhva-martyakritis
tretayam dasa-kandharam paribhavan rameti naamkritih
gopalan paripalayan vraja-pure bharam haran dvapare
gaurangah priya-kirtanah kali-yuge Chaitanya-nama prabhuh

Im Nrisimha Purana steht:

“Die höchste Persönlichkeit Gottes, welche im Satya-Zeitalter als Narashimadeva in der Form von halb Mensch und halb Löwe erschienen ist, um Hiranyakasipu, den Dämonenkönig zu vernichten, welche im Treta-Zeitalter als Ramacandra erschien, um den grossen, zehnköpfigen Dämon Ravana zu töten, und welche im Dvapara-Zeitalter erschien, um die Kuhirten und Kuhhirtinnen von Vrindavana zu beschützen und zu erhalten und die Last der Erde von ihnen zu nehmen, wird im Kali-Zeitalter in einer goldenen Form wieder erscheinen. Er wird das Chanten Seiner eigenen, heiligen Namen vollständig geniessen, und Sein Name wird Gauranga sein.”

4. Padma Purana:

kaleh prathama-sandhyayam, gaurango 'ham mahi-tale;
bhagirathi-tate ramye, bhavishyami saci-sutah.
Im Padma-Purana bestätigt der Herr:

“Im ersten Sandhya vom Kali-Zeitalter, werde ich als Gauranga auf der Erde erscheinen, an einem wunderschönen Ort am Ufer des Ganges. Ich werde der Sohn von Sacidevi sein und eine goldene Hauttönung haben.”

2. Die höchste Herrlichkeit der Namen Nityananda und Gauranga (33)

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(33) ECHTE VAISHNAVAS SIND SEHR ERFREUT, WENN SIE ANDERE VAISHNAVAS SEHEN, DIE DEN HEILIGEN NAMEN AUF DER GANZEN WELT VERBREITEN

Srila Prabhupada im Caitanya Caritamrita Madhya-Lila 1.218:

“Der spirituelle Meister weiht den Schüler ein, um ihn zu befreien, und wenn der Schüler die Anweisung des spirituellen Meisters ausführt, und keine Vergehen gegenüber anderen Vaihnavas begeht, ist sein Weg frei. Deshalb hat Caitanya Mahaprabhu von allen Vaishnavas verlangt, dass sie mit den zwei Brüdern Rupa und Sanatana, welche gerade von Herrn eingeweiht wurden, barmherzig sein sollen. Wenn ein Vaishnava sieht, dass ein anderer Vaishnava die Barmherzigkeit des Herrn empfängt, freut ihn das sehr. Vaishnavas sind nicht eifersüchtig. Wenn ein Vaishnava durch die Gnade des Herrn ermächtigt wird, den heiligen Namen des Herrn auf der ganzen Welt zu verbreiten, freuen sich die anderen Vaishnavas sehr - falls sie echte Vaishnavas sind. Wer auf den Erfolg eines Vaishnavas neidisch ist, ist sicherlich selbst kein Vaishnava, sondern ein gewöhnlicher, weltlicher Mensch. Neid und Eifersucht zeigen weltliche Menschen, nicht aber Vaishnavas. Warum sollte ein Vaishnava eifersüchtig auf einen anderen Vaishnava sein, der erfolgreich den heiligen Namen des Herrn verbreitet? Ein wirklicher Vaishnava nimmt einen anderen Vaishnava freudig an, welcher die Barmherzigkeit des Herrn verteilt. Eine weltliche Person im Kleid eines Vaishnavas sollte nicht respektiert, sondern zurückgewiesen werden. Dies wird von den Schriften verboten. Das Wort upeksa, welches gebraucht wird, heisst zurückweisen, nicht annehmen. Man sollte eine neidische Person nicht beachten. Die Pflicht eines Predigers ist, die höchste Persönlichkeit Gottes zu lieben, und mit anderen Vaishnavas Freundschaft zu schliessen, den Unschuldigen gegenüber gnädig zu sein und diejenigen zu vernachlässigen, welche neidisch und eifersüchtig sind. Es gibt viele eifersüchtige Menschen im Gewand eines Vaishnavas in dieser Bewegung für Krischnabewusstsein, und diese sollten überhaupt nicht beachtet werden. Es gibt keinen Grund, einer eifersüchtigen Person im Kleid eines Vaishnavas zu dienen. Wenn Narottama dasa Thakura sagt “chadiya vaisnava seva nistara peyeche keba” meint er damit einen echten Vaishnava, und nicht eine neidische Person im Kleid eines Vaishnavas.”

Srila Prabhupada in der Erläuterung zum Sri Caitanya Caritamrita Madhya-Lila 1.220:

“Dies ist das Verhalten eines echten Vaisnavas. Als sie sahen, dass Rupa und Sanatana dermassen vom Glück begünstigt waren, dass sie die Barmherzigkeit des Herrn empfangen durften, waren sie so erfreut, dass sie alle den beiden Brüdern gratulierten. Eine eifersüchtige Person im Gewand eines Vaishnavas freut sich überhaupt nicht zu sehen, wie ein anderer Vaishnava erfolgreich die Barmherzigkeit des Herrn empfängt. Unglücklicherweise gibt es in diesem Zeitalter des Kali viele weltliche Menschen im Gewand eines Vaishnavas, und Srila Bhaktivinoda Thakura beschrieb sie als Anhänger von Kali. Er nennt sie Kali-Cela. Er stellt fest, dass es noch eine andere Art Vaishnava gibt, den Möchtegern-Vaishnava mit Tilaka auf der Nase und Kanti-Perlen um den Hals. Solch ein Möchtegern-Vaishnava gibt sich mit Geld und Frauen ab, und ist neidisch auf erfolgreiche Vaishnavas. Obwohl er als Vaishnava angesehen wird, ist sein einziges Ziel Geld im Gewand eines Vaishnavas zu verdienen. Bhaktivinoda Thakura sagt deshalb, dass ein solcher Möchtegern-Vaishnava überhaupt kein Vaishnava ist, sondern ein Schüler des Kali-Zeitalters. Ein Schüler von Kali kann nicht durch einen Gerichtsbeschluss Acharya werden. Weltliche Stimmen haben kein Recht einen Vaishnava Acharya zu wählen. Ein Vaishnava Acharya ist selbstleuchtend, deshalb braucht es keinen Gerichtsbeschluss. Ein falscher Acharya mag versuchen, einen Vaishnava mit einem Gerichtsurteil zu überstimmen, aber Bhaktivinoda Thakura sagt, er sei nichts anderes als ein Schüler von Kali.”

2. Die höchste Herrlichkeit der Namen Nityananda und Gauranga (32.2)

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Wenn Gauranga Mahaprabhu Seine Identität als Gott verstecken wollte, hätte Er nie das höchste Sapta prahariya Bhava Maha-Prakasha Lila (21 Stunden-Lila) offenbart, bei welchem Er alle Verehrung und Opfergaben Seiner vertrauten Gottgeweihten angenommen hatte, wie es im Sri Caitanya Bhagavata Madhya Khanda Kap.9 beschrieben wird:

“Eines Tages kam der Herr in Begleitung von Nityananda Prabhu zu Srivasa Thakuras Haus. Nachdem sich alle Gottgeweihten versammelt hatten, begann der Herr sich umzuschauen, so wie ein grosser König seinen Hofstaat überblickt. Da die Gottgeweihten Seine Gemütsstimmung verstanden, begannen sie einen stürmischen Kirtan.

An anderen Tagen tanzte der Herr ekstatisch in der Stimmung eines Gottgeweihten. Dann wechselte Seine Stimmung und Er offenbarte sich als der allmächtige höchste Herr. Und wieder wechselte diese Gemütsstimmung, und Er kehrte zurück zur Stimmung eines Geweihten.

Eines Tages, als der Herr wie gewöhnlich aufstand, um zu tanzen, setzte er sich, anstatt zu tanzen, auf den Thron von Vishnu. Vorher hatte Er sich auch schon auf diesen Thron gesetzt, als er in hingebungsvoller Ekstase versunken war, aber an diesem Tag war es anders, weil Er sich vorsätzlich auf den Altar gesetzt hatte. Während 21 Stunden sass Er ununterbrochen auf diesem Thron, deshalb wurde dieses Spiel unter dem Namen “saat-prahariya-bhava”, “die 21-stündige Ekstase” bekannt.

Die Gottgeweihten standen mit gefalteten Händen vor dem Herrn und sie fühlten sich wie in der spirituellen Welt. Vishvambhara sass wie der Herr von Vaikuntha, und tatsächlich konnte niemand den Einfluss der illusionierenden Energie spüren. Der Herr Gauranga wies sie an: “Singt das Bade-Lied!” und so taten es die Geweihten. Während sie sangen, bewegte der Herr Seinen Kopf von einer Seite zur anderen um Seinen Dienern barmherzige Blicke zuzuwerfen.

Um die Badezeremonie durchzuführen, brachten die Gottgeweihten Wasser aus dem Ganges. Zuerst siebten sie das Wasser und dann fügten sie Moschus, Sandelholzpaste, Kampfer und Saffran hinzu. Nityananda Prabhu war der Erste, welcher Wasser über den Kopf des Herrn goss, während er “jaya, jaya” chantete.

Andere führende Gottgeweihte wie Advaita Acharya und Srivasa Pandita badeten dann den Herrn und chanteten die “Purusha-sukta”-Gebete dazu. Die Geweihten von Gauranga sind sehr vertraut mit den Schriften (Shastra) und im Chanten der Mantras. Der Herr sass da, während ein Geweihter nach dem anderen kam, um Ihn zu baden. Normalerweise braucht man 108 Wasserkrüge für diese Zeremonie, aber an diesem Tag waren es weitaus mehr. Damals kamen auch die Halbgötter, aber sie waren verkleidet, um nicht erkannt zu werden.

Srivasas Diener und Dienerinnen wurden beauftragt, um Wasser zu bringen. Eine Dienerin namens Duhkhi (was “die Traurige” bedeutet) war eine der Wasserträgerinnen. Als der Herr sie sah, wie sie Wasser brachte, sagte Er zu ihr: “Bring mehr, bring mehr”. Tatsächlich war Er von ihrer Haltung, hingebungsvollen Dienst zu verrichten derart beeindruckt, dass er ihren Namen auf Sukhi (“die Fröhliche”) umänderte, um auf diese Art zu zeigen, dass Er alles materielle Leiden von ihr genommen hatte.

Nachdem sie den Herrn gebadet hatten, trockneten die Gottgeweihten Seinen Körper, kleideten Ihn mit neuen Gewändern und reibten Ihn mit Sandelholzpaste ein. Die Umgebung wurde daraufhin gereinigt, und die Verehrung mit den sechzehn gebräuchlichen Zutaten wurde vorbereitet. Sandelholzpaste mit Tulasi-Blüten (Manjaris) wurde den Lotusfüssen des Herrn dargebracht, während das zehnsilbige Gopala-Mantra gechantet wurde.

Danach fielen alle Gottgeweihten wie Stöcke zu Boden, um dem Herrn ausgestreckt ihre Ehrerbietung darzubringen. Grosse Gottesliebe fühlend, flossen Tränen aus ihren Augen, während sie folgendermassen beteten: “Alle Ehre sei dem Herr des Universums. Bitte richte Deinen barmherzigen Blick auf die Menschen dieser Erde, welche von dreifachen Leiden geplagt werden. Du bist in dieser Welt erschienen, um das gemeinsame Chanten der heiligen Namen Gottes einzuführen.”

“Alle Ehre sei Gauranga, dem Erlöser der gefallensten Seelen und der höchsten Zuflucht der Sanften und Armen. Alle Ehre sei Gauranga, der die Fehler der Lebewesen nicht ansieht, obwohl er der Gatte der Glücksgöttin ist.”

Die Gottgeweihten tauchten in einen Ozean der Verzückung ein, da der Herr barmherzigerweise den Schleier der Illusion (Maya) in ihren Herzen gelüftet hatte, und bot ihnen Seine Lotusfüsse zur Verehrung an.

Einige Geweihte brachten parfümiertes Öl und bestrichen die Lotusfüsse des Herrn damit, andere verehrten Ihn mit Tulasiblättern. Andere brachten wertvolle Edelsteine und Gegenstände aus Silber und Gold und brachten sie dar, während sie zu Seinen Lotusfüssen hinfielen. Es waren unzählige Geschenke, darunter verschiedenfarbige Seidengewänder und Metallgefässe.

Weil sie einem reinen Gottgeweihten dienten, hatten alle Bediensteten aus Srivasas Haushalt nun die Gelegenheit, den Lotusfüssen des Herrn direkt Dienst darzubringen. Sie opferten ohne Angst und ohne zu Zögern zahlreiche Gegenstände der Verehrung, weil der Herr Seine Stimmung der Scheu und Ehrfurcht beiseite gelegt hatte. Jeder folgte bei der Verehrung des Herrn seinem Herzen und legte ungeschälten Reis, Tulasi, Darba Gras, Moschus, Saffran, Kampfer, Sandelholz, verschiedene Früchte und Blumen zu Seinen Lotusfüssen.

Gauranga Mahaprabhu sagte dann zu den Gottgeweihten, indem Er Seine Hand ausstreckte: “Bringt mir etwas, ich möchte essen.” Als sie das vernahmen, eilten die Geweihten und brachten verschiedene Bananen, Linsen (Mung Dal), Joghurt, süsse Kondensmilch, Butter und Milch. Sie legten ihre Opfergaben in die Hände des Herrn, und Er ass alles. Einige Gottgeweihte rannten zum Markt und brachten die erlesensten Speisen. Sie opferten dem Herrn Kokosnüsse, verschiedene Süssigkeiten, Heidelbeeren, Melonen und Zuckerrohr. Einige brachten Gangeswasser, tatsächlich brachten hunderte von Geweihten hunderte von Litern Gangeswasser und der Herr, welcher der grösste Mystiker ist, trank alles.”

2. Die höchste Herrlichkeit der Namen Nityananda und Gauranga (32.1)

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(32) SOLLTE GAURANGA ALS GOTT VEREHRT WERDEN, OBWOHL ER IN DER GEMÜTSSTIMMUNG EINES GOTTGEWEIHTEN ERSCHIENEN IST?

Caitanya Bhagavata Madhya-Khanda 22.15-17:

nija murti sila saba kari nija kole;
apana prakase gauracandra kutuhale.

Gauranga sass auf dem Thron Vishnus, weil Er tatsächlich der Ursprung aller Vishnus ist. Er nahm all Seine Salagrama-Silas auf Seinen Schoss und offenbarte Sich voller Freude.

muni kali-yuge krishna muni narayana;
muni rama rupe kailun sagara bandhana.

Die höchste Persönlichkeit Gottes, Gauranga, erklärte: “Im Kali-Zeitalter bin ich Krischna und Narayana. Als Rama habe ich eine Brücke gebaut, um den Ozean zu überqueren.”

sutiya achilun ksira sagara bhitare
mora nidra bhangileka nadara hunkare

“Ich schlief im Milch-Ozean als Kshirodakashayi Vishnu in Meinem Yoga Nidra, aber mein Schlaf wurde durch das laute Schreien von Srila Advaita Acharya unterbrochen.”
Sri Caitanya Bhagavata, Madhya-Khanda 23.286-287:

akapate kshane kahaye apane
muni deba narayan
kamsasura mari' muni se kamsari
boli choliya baman

“Seine wahre Stimmung annehmend, erklärte Gauranga persönlich: “Ich bin Narayana. Als ich als Krischna den Dämon Kamsa tötete, wurde ich als Kansari bekannt. Ich war es, der zu Vamana wurde und Bali betrogen hat.”

setu-bandha kori rabana samhari
muni se raghaba-ray
koriya hunkar tattwa apanar
kohi' cari-dige ca'y

Gauranga fuhr fort: “Ich habe die Brücke über den Ozean gebaut. Ich habe Ravana getötet. Ich bin Ramacandra, der König der Raghavas.” Indem er laut die Wahrheit über Sich selbst verkündete, schaute Gauranga in alle vier Himmelsrichtungen.

"samharimu saba" bali' karaye hunkara
"muni sei, muni sei" bale bare-bara

Der Herr Gauranga brüllte: “Ich werde alle Atheisten und Dämonen persönlich töten, welche meine Geweihten belästigen oder verspotten.” Wiederholt rufte Er aus: “Ich bin die höchste Persönlichkeit Gottes.”

Sri Caitanya Bhagavata Adi-Khanda 6.61-62:

Ein anderer Brahmana sagte: “Ich bewahrte alle Zutatem um Vishnu zu verehren - Blumen, Durva Gras, Speisen, Sandelholz Paste, und das Sitzkissen des Herrn – am Ufer des Ganges auf. Als ich badete, setzte sich dein Sohn Gauranga auf das Sitzkissen des Herrn, ass die Speisen, bestrich Sich mit der Sandelholzpaste, schmückte Sich mit den Blumen und rannte davon. Dann sagte Er: “Warum bist du unzufrieden? Derjenige, für welchen du alle diese Zutaten vorbereitet hast, hat sich an ihnen erfreut.” ”

Srila Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakura Prabhupada stellt in der Erläuterung zum Sri Chaitanya Bhagavata, Madhya Khanda 3.8-17, fest:

“Manchmal offenbarte Er voller Stolz Seine Opulenz, lachte und rufte aus: “Ich bin Er!” Wenn Gauranga Sich den Menschen als Gott offenbart, weicht das nicht von der Wahrheit ab. Aber wenn dämonische, vergehensvolle Menschen versuchen sich zu ruinieren, indem sie die Aussage “Jeder ist Gott” annehmen, werden sie nie einen Nutzen daraus ziehen.”

Sripada Ramanucharyas Entschlossenheit, alle Bewohner des Universum zu Gauranga Bhaktas zu machen im Sri Navadvipa Dhama Mahatmya Kapitel 15:

“Als er dies hörte, überflutete die Liebe zu Gauranga den besonnenen Ramanuja. Er sagte zum Herrn Jagannatha: “Herr, Deine Spiele sind wirklich erstaunlich. Die Schriften wissen nichts von Deiner Fülle. Warum wird das Gauranga-Lila nicht deutlich in den Schriften beschrieben? Wenn ich die Sruti und Puranas näher untersuche, kann ich jetzt alle Verse über Gauranga-Tattva sehen. Nachdem ich Deine Anweisungen erhalten habe, haben sich meine Zweifel verflüchtigt und die Süsse von Gaurangas Name und Spielen ist in meinem Herzen erwacht. Wenn du es mir befehlst, werde ich, nachdem ich Navadvipa besucht habe, Gauranga-Naam-Lila in allen drei Welten verkünden. Ich werde den Menschen aus den verborgenen Schriften den Beweis erbringen, und hingebungsvollen Dienst zu Gauranga im ganzen Universum einführen, und die Lebewesen aller drei Welten zu Gauranga Bhaktas machen. Bitte beauftrage mich, es jetzt zu tun.”

Kommentar von BR Sadhu Swami Gaurangapada:

Einige Gottgeweihte behaupten fälschlicher- und komischerweise, weil Gauranga Krischna in der Gemütsstimmung von Srimati Radharani ist, sollte man Ihn nur als den höchsten Vaishnava oder spirituellen Lehrer verehren, aber nicht als Gott selbst. Wenn dies aber der Fall wäre, hätte Gauranga die obengenannten Verse nicht gesprochen, weder Seine Stellung eröffnet, noch Seine Verehrung im Kali-Zeitalter eingeführt. Auch hätte er nicht Seine sechsarmige Form Nityananda und Srila Sarvabhauma gezeigt, noch Seine achtarmige Form dem Brahmanen, und auch nicht Seine universelle oder vierarmige Form Advaita Acharya, ebenso hätte Er Seine Yugala-Form von Radha-Krischna Srila Ramanada Raya nicht gezeigt, hätte Er nicht gewollt, dass Ihn die Gottgeweihten als Gott verehren. Da Er manchmal die Rolle eines Gottgeweihten und manchmal die von Gott spielte, mag Er äusserlich Seine scheinbare Unzufriedenheit über Seine eigene Verehrung zum Ausdruck gebracht haben, wenn Er in der Stimmung eines Gottgeweihten war. Aber soviele Male hat Er auch direkt Seine ursprüngliche Rolle als Gott gespielt. Alle Stimmungen von Gott sind ewig und können nicht verworfen, sondern müssen verehrt werden. In beiden Fällen, als Er sich den Gottgeweihten offenbart hat, haben ihn alle Seine Gefährten als den höchsten Herrn verehrt und Ihm als dem Höchsten erlesene Gebete dargebracht, wie man es überall im Sri Caitanya Bhagavata findet, der wichtigsten Schrift von Gauranga Dharma.

Es gibt einen Vers im Caitanya Bhagavata, welcher ganz klar aussagt, dass Gauranga in Seinen Spielen manchmal die Rolle von Gott selbst annimmt und manchmal die des höchsten Geweihten. Wenn Er in der Stimmung von Gott ist, unterweist Er jedermann, Seinen eigenen Namen zu chanten, und wenn Er in der Stimmung Seines Geweihten ist, unterweist Er jedermann Seinen Namen Krischna zu chanten. Also sollte man beide Anweisungen befolgen. Keine dieser Anweisungen sollte heruntergespielt oder ausgeschlagen werden. In den offenkundigen Spielen in dieser materiellen Welt hat Er oft die Rolle eines Gottgeweihten angenommen, da Er gekommen ist, um Hingabe zu Sich selbst zu lehren. In den nicht offenbarten und ewigen Spielen (Nitya Lila) der spirituellen Welt wird er hingegen immerzu von allen Bewohnern von Navadvipa und Vrindavana als die höchste Persönlichkeit Gottes verehrt, wie es von Srila Lochana Dasa Thakura im Sri Chaitanya Mangala beschrieben wird. Srila Narada Muni hat die Mahabhishekha von Gauranga Mahaprabhu persönlich gesehen, welche von Srimati Radharani und allen Gopis von Vrindavana einerseits, und Rukmini und allen Königinnen von Dvaraka andererseits, in Goloka ausgeführt wurde.

Wenn Gauranga nicht als Gott verehrt werden sollte, obwohl Er Gott selbst ist, warum haben dann Nityananda Prabhu, Advaita Acharya und alle grossen Gefährten Gaurangas wie Shiva, Brahma und die Halbgötter, Ihn wiederholt mit sechzehn Zutaten (shodasha seva) verehrt, und kühn und ausdrücklich der Welt in allen Schriften verkündet, man soll Gauranga als die höchste Persönlichkeit Gottes annehmen und verehren, und Seinen Namen immerfort chanten?

Warum haben alle Acharyas Bildgestalten von Gauranga und Sri Sri Nityananda-Gauranga installiert und ihre Nachfolger unterwiesen, diese auf die gleiche Weise wie Sri Sri Radha-Krischna und Krischna-Balarama zu verehren und zu bedienen? Weil sie völlig nicht-verschieden sind, Sie sind die gleichen Persönlichkeiten und sollten wie Gott verehrt werden, weil Sie Gott sind.

2. Die höchste Herrlichkeit der Namen Nityananda und Gauranga (31)

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(31) SEKTIERERTUM IM SPIRITUELLEN LEBEN

Srila Bhaktivinod Thakur im Krischna Samhita 8.22, Vers und Erläuterung stammen von ihm:

sampradaya-virodho 'yam davanalo vicintyate

“Das elfte Hinderniss für die Vaishnavas ist das Sektierertum, welches die Form eines Waldbrandes annimmt. Durch Sektierertum kann eine Person jemand ausserhalb der eigenen Gruppe nicht als einen Vaishnava annehmen, und als Folge davon ist er mit vielen Hindernissen auf der Suche nach einem spirituellen Meister und der Gemeinschaft mit ernsthaften Gottgeweihten konfrontiert. Deshalb muss der Waldbrand unbedingt durch Aufgabe dieser Haltung gelöscht werden.”

Srila Prabhupada schreibt: “Krishnadas Kaviraja Goswami respektiert alle Prediger der Bewegung von Caitanya Mahaprabhu gleichermassen, welche mit den Ästen eines Baumes verglichen werden. ISKCON ist einer dieser Äste.” (Caitanya Caritamrita Adi-Lila 10.7, Erläuterung)

“Es gibt viele Gesellschaften und Gemeinschaften von reinen Gottgeweihten, und wenn jemand mit nur wenig Glaube anfängt, in solch einer Gesellschaft Gemeinschaft zu pflegen, wird sein Fortschritt zu reinem hingebungsvollem Dienst rasch erfolgen.” (Nektar der Hingabe, Kapitel 19, Seite 41)

“Gruppendenken – der grosse Feind der Wahrheit – wird den Wahrheitssuchenden immer verwirren, welcher die Wahrheit in den religiösen Schriften seines Landes sucht, und ihn glauben lassen, dass die absolute Wahrheit nirgendwo ausser in seinen alten religiösen Schriften zu finden sei.” (Srila Bhaktivinod Thakur)

“Bezüglich der Schülernachfolge von Arjuna her kommend, bedeutet Schülernachfolge nicht unbedingt, dass man offiziell eingeweiht werden muss. Schülernachfolge bedeutet, die Schlussfolgerung der Jünger anzunehmen.” (Srila Prabhupada in einem Brief an Dinesh, Tittenhurst, 31.Oktober 1969)

“Srila Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakura Prabhupada erklärt, dass es zwei Arten von Schülernachfolge gibt: Bhagavata und Pancaratriki. Pancaratriki bedeutet die Linie vom Guru zum Jünger, oder Vater zum Sohn, aber die Essenz könnte verloren gehen. Dahingegen kann jemand in der Bhagavata parampara weit entfernt wohnen und nicht formell von einem Guru eingeweiht sein, aber er hat den Geist von Caitanya verstanden. Die Pancaratriki parampara wird unausweichlich im Laufe der Zeit zerfallen.” (Aus dem bald erscheinenden Buch von Bhakti Vikasa Maharaja über Srila Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakura Prabhupada)

“Ein Sannyasi sollte eine Institution haben, deren Ziel das Predigen vom Krischnabewusstsein ist.” Srimad Bhagavatam 7.13.34

“Als Kesava Bharati zu Ihm nach Hause kam, fragte ihn der Herr, ob er Ihm den Lebensstand der Entsagung gewähren möge. Das war eine Formsache. Der Lebensstand der Entsagung muss von einem anderen Sannyasi angenommen werden.” (Srila Prabhupada in der Einleitung zum Bhagavatam)

“Von all diesen ist der Lebensstand der Entsagung, der Stand eines Sannyasis, der höchste von allen, und der Sannyasi ist der rechtmässige spirituelle Meister der anderen Stände und Abteilungen.” (Bhagavatam 1.3.13 Erläuterung)

Caitanya Caritamrita Adi-Lila 17.265, Erläuterung: “Von allen spirituellen Ständen ist der Stand des Sannyasa der höchste. Deshalb ist der Sannyasi der spirituelle Meister aller Varnas und Ashramas, und auch von einem Brahmana wird erwartet, dass er einem Sannyasi Ehrerbietung darbringt.”

“Man ist verpflichtet, einem Sannyasi Respekt zu zollen, weil ein Sannyasi als der Meister aller Varnas und Ashramas angesehen wird.” (Einleitung zum Bhagavatam S.15)

“Jemand, der ein Haushälter ist, aber von einem Sannyasi eingeweiht wurde, ist verpflichtet, das Krischnabewusstsein zu Hause zu verbreiten ... Es gibt vielfältige Literatur um das Krischnabewusstsein zu verbreiten, und es ist die Pflicht eines jeden Haushälters von seinem spirituellen Meister über Krischna zu lernen.” (Bhagavatam 3.21.31, Erläuterung)

“Im Varnasrama-System wird der Sannyasi, oder derjenige im Lebensstand der Entsagung, als Oberhaupt oder spiritueller Meister aller gesellschaftlichen Stellungen und Stände angesehen.” Bhagavat Gita 16.1-3, Erläuterung)

“Darum können die Sannyasis in der Linie von Caitanya Mahaprabhu überall vom Krischnabewusstsein sprechen, und wenn jemand aufrichtig gewillt ist ein Schüler zu werden, wird ihn der Sannyasi sicher annehmen. Ohne die Schülerzahl zu vermehren, kann das Krischnabewusstsein nicht verbreitet werden.” (Srila Prabhupada im Nektar der Hingabe, Kapitel 7)

“Der Gedanke einer organisierten Kirche in einer verständlichen Form, ist tatsächlich das Ende einer lebendigen spirituellen Bewegung. Die grossen kirchlichen Einrichtungen sind wie die Deiche und Dämme, welche den Strom aufhalten sollen, welcher durch solche Vorrichtungen nicht gehalten werden kann. Sie sind vielmehr ein Ausdruck des Wunsches seitens der Masse, eine spirituelle Bewegung für ihre eigenen Zwecke auszunützen. Sie zeigen auch unzweifelhaft das Ende der absoluten und unkonventionellen Führung des ermächtigten spirituellen Lehrers auf. Die Menschen dieser Welt verstehen vorsorgliche Systeme, sie können keine Ahnung vom unvorbereiteten, positiven ewigen Leben haben. Auch kann es keine irdische Erfindung geben, um das Leben ewig auf dieser weltlichen Ebene für die Masse zu erhalten.” (Srila Bhaktisiddhanta Sarasvati Thakur, Harmonist 29.7)

“Warum gibt es diese Politik? Das ist nicht gut. Wenn die Politik anfängt, wird das Predigen zum Stillstand kommen. Das ist die Schwierigkeit. Sobald es Politik gibt, wird alles zerstört.” (Klasse von Srila Prabhupada am 30.September 1975)

“Wir sollten vorsichtig sein mit Machtkämpfen. Unser alleiniges Ziel sollte sein, dass ein jeder Gottgeweihter sich ganz Krischna hingibt, dann wird alles gut gehen.” (Klasse von Srila Prabhupada vom 19.Juli 1973)

Kommentar von BR Sadhu Swami Gaurangapada:

Ein Acharya wie Srila Prabhupada ist ein Jagadguru, genau wie die Sonne. Die Sonne ist nie indisch, amerikanisch, chinesisch u.s.w. Jeder kann sich in jedem Land im Sonnenlicht sonnen. Genauso kann jeder überall auf der Welt den Anweisungen des Acharyas folgen und predigen, um ihn und die Herrschaften Sri Sri Nityananda-Gauranga zufrieden zu stellen, ungeachtet ob er offiziell innerhalb der Gesellschaft ist, welche dieser Acharya gegründet hat, oder ausserhalb von ihr, oder auch in einer anderen Organisation. Die äusserliche Zugehörigkeit zu einer bestimmten Organisation hat überhaupt nichts mit der praktischen Anwendung der Lehren und Anweisungen des erhabenen Acharyas zu tun.

Tatsächlich ist die wirkliche und wahre Gesellschaft des Acharyas da zu finden, wo ein Gottgeweihter ernsthaft versucht den Lehren des Acharyas zu folgen, ob innerhalb oder ausserhalb der vier Wände einer Institution. Manchmal mag eine Person äusserlich innerhalb der vier Wände der Organisation, welche vom Acharya gegründet wurde, sein, aber wenn man abweicht von den Anweisungen vom spirituellen Lehrer, den Heiligen und den Schriften (guru, sadhu, shastra) kann man nicht wirklich in der reinen Vaishnava Gesellschaft sein, wie es vom Acharya vorgesehen war. Das ist was mit Krischna- oder Gauranga- Bewusstsein gemeint ist. Wände haben kein Bewusstsein, es ist in den Herzen der Gottgeweihten. Die Treue zu den Lehren eines Acharyas ist keine sektiererische Erscheinung. Auch sollte man zuerst sein Haus reinigen, bevor man behauptet, dass niemand ausserhalb des Hauses rein sein kann.
Wie Srila Bhaktisiddhanta in seinem aussergewöhnlichen, obengenannten Zitat aufzeigt, mag eine organisatorische Einrichtung, geschaffen von einem unkonventionellen Acharya, welcher von der spirituellen Welt hinabgestiegen ist, in seiner körperlichen Abwesenheit bestehen oder auch nicht; aber seine ewigen Lehren sind in Wahrheit das Leben und die Seele seiner Nachfolger, welche auch erst in tausend jahren geboren werden mögen. Der Bhagavat Gita zufolge, wurde sogar die Parampara, welche von Krischna selbst angefangen wurde, durch den Zerfall der Zeit unterbrochen. Also macht es keinen Sinn, einfach an den Schatten oder den äusserlichen vier Wänden einer Organisation festzuhalten, welche sowieso vom Zahn der Zeit verwittert wird. Was man wirklich beachten muss, ist das Vani der Acharyas. Weil sie durch dieses Mittel ewiglich in dieser Welt bleiben um ihre Nachfolger zu führen, welche vielleicht äusserlich in einer anderen oder gar keiner Organisation sind.

Eine Vaishnava Organisation zum Predigen sollte als einen der Äste der Gaudiya Parampara verstanden werden. Wenn sie aber darauf besteht, dass sie der einzige Zweig ist und die Gottgeweihten anderer Organisationen abweist, begeht sie die grössten Vergehen durch parteiische, intolerante und dogmatische sektiererische Überlegungen, welche zu Vaishnava Aparadha in grossem Umfang führen. Dies ist in der Vergangenheit wiederholt geschehen und jedermann kennt auch die Folgen davon. Aber immer noch scheinen Menschen nicht von ihren eigenen Fehlern oder den Fehlern anderer aus der Vergangenheit zu lernen und deshalb scheuen sie nicht davor zurück, andere sogleich zu kritisieren, aus einem engstirnigen, intoleranten und sektiererischen Verständnis heraus. Tatsächlich wurde es zu einer Art von Angewohnheit oder Berauschung, sich damit zu beschäftigen, Gottgeweihte ausserhalb der eigenen Gruppe herabzuwürdigen. Niemand denkt an die ernsthaften Folgen, falls diejenige Person, welche herabgesetzt wird, ernsthaft den Wunsch hat, Guru und Gauranga zufriedenzustellen, auch wenn er scheinbar anders handelt oder predigt, in einer äusserlich anderen Gruppe, als diejenige, welche ihn kritisiert. Aber es erstaunt nicht, da man sich sogar innerhalb der Gruppe gegenseitig kritisiert, also kann man offensichtlich auch erwarten, dass sie jeden ausserhalb der Gruppe oder diejenigen welche die Gruppe verlassen, ebenfalls kritisieren, ohne sich im geringsten um die Beweggründe zu kümmern. Sowohl innerliche wie äusserliche Schlammschlachten werden zu einem Bestandteil des Lebens oder zu einer starken, unüberwindbaren Angewohnheit in diesen engstirnigen, weltlichen Gruppierungen.

SCHLUSSFOLGERUNG: Man sollte deshalb Gemeinschaft mit Gauranga Bhaktas pflegen und von ihnen hören, und nicht auf der Basis eines solch weltlichen Verständnisses von Organisationen. Vielmehr sollte man auf ihr Festhalten an den Lehren von Guru-Sadhu-Shastra achten und wie schön sie die Anweisungen von Guru und Gauranga umsetzen, und wie viel Vertrauen sie in das Chanten der heiligen Namen von Nityananda, Gauranga und Hare Krischna haben.

2. Die höchste Herrlichkeit der Namen Nityananda und Gauranga (30)

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(30) ALLE BEWOHNER VON NAVADVIPA CHANTEN IMMERZU DIE NAMEN VON NITYANANDA UND GAURANGA

Aus dem Jaiva Dharma Kapitel 3 von Srila Bhaktivinoda Thakura:

Der heilige Entsagte (Sannyasi) sagte: “Ah! Jetzt kann ich diesen wundervollen, segensreichen heiligen Ort sehen. Das Ufer der Ganga ist prächtig, gesäumt mit dem Licht zahlreicher Juwelen-Paläste, Tempel und Säulenhallen. An vielen Orten erschallt lautstarkes Chanten der Namen von Hari. Hunderte von Gottgeweihten spielen auf der Vina, chanten und tanzen wie Narada Muni.”

“An einem Ort erscheint der Herr der Halbgötter, Shiva in einer weissen Form. Indem er auf einer Dambaru-Trommel spielt, chantet er: “Oh Gauranga, Erhalter des Universums, bitte sei mir gnädig!” Immer wieder wild tanzend fällt er schliesslich zu Boden.”

“Woanders hält der viergesichtige Brahma zu einer Versammlung von Weisen einen Vortrag über die Veden. Er zitiert die Verse und erklärt diese Worte dann genau (Svetasvatara Upanisad 3.12): “Die höchste Persönlichkeit Gottes ist Gauranmga Mahaprabhu, welcher transzendentale Erleuchtung ausstrahlt. Nur schon mit Ihm zusammen zu sein ist genauso wie im unzerstörbaren Bramajyoti zu sein.”

“An einem anderen Ort springen Indra und die Halbgötter hoch und chanten: "Ehre sei Gauranga! Ehre sei Nityananda!” Die Vögel auf den Zweigen zwitschern: “Gauranga! Nityananda!” Alle sind berauscht vom Trinken des Nektars von Gaurangas heiligen Namen. Aus den Gärten in den vier Himmelsrichtungen kommen summende Geräusche. Berauscht vom Nektar von Gaurangas heiligem Namen, erfüllt Prakriti-devi (die Göttin der Natur) alle Orte mit Schönheit und Pracht. Jetzt, da ich Sri Mayapura sehe, was kann ich nicht sehen? Was sehe ich jetzt?”

Indem er an seinen spirituellen Meister dachte, sagte er: “Oh Meister, jetzt kann ich es verstehen. Dank deiner Barmherzigkeit kann ich das spirituelle Mayapura sehen. Von diesem Tag an werde ich mit den Geweihten von Gauranga zusammen bleiben, und Seinen Namen chanten. Nachdem ich das spirituelle Mayapura gesehen habe, werde ich Tulasi-Perlen und Tilaka tragen, und die Schrift der heiligen Namen. Dies werde ich tun.” Indem er es immer und immer wieder sagte, wurde der Heilige für eine kurze Zeit bewusstlos.

Nach einer Weile kam er wieder zu sich. Aber er konnte die wunderbare spirituelle Vision, welche er gesehen hatte, nicht mehr sehen. Er weinte sehr und sagte: “Ich bin sehr unglücklich. Dank der Gnade meines spirituellen Meisters konnte ich für einen Augenblick den heiligen Ort von Sri Navadvipa sehen.”

2. Die höchste Herrlichkeit der Namen Nityananda und Gauranga (29)

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(29) DER NAME VON GAURANGA IST DER WICHTIGSTE ALLER HAUPT-NAMEN VON KRISCHNA

(I) Im Brihad-vishnu-sahasranama-stotra, Uttara-khanda, Padma Purana (72.335) steht:

rama rameti rameti, rame rame manorame;
sahasra-namabhis tulyam, rama-nama varanane.

Shiva spricht zu seiner Frau Durga: ”Oh Frau mit dem schönen Gesicht (Varanana), ich chante den heiligen Namen von Rama, Rama, Rama, und erfreue mich auf diese Weise immerzu an diesem wundersamen Klang. Der heilige Name von Ramacandra ist gleichwertig wie tausend heilige Namen von Vishnu (Vishnu-sahasra-nama-stotram).”

(II) Im Padma Purana wird erwähnt:

vishnor ekaika naampi, sarva vedadhikam matam
tadrk naam sahasrena, rama naam samasmritam

“Jeder Name von Vishnu ist grösser und kraftvoller als alle vedischen Schriften zusammen, und Ramas Name ist mächtiger als tausend Namen von Vishnu.”

(III) Im Brahmanda Purana heisst es:

sahasra-namnam punyanam, trir-avrittya tu yat phalam; ekavrittya tu krishnasya, naamikam tat prayacchati.

“Die frommen Ergebnisse, die man für das dreimalige Chanten der tausend heiligen Namen von Vishnu erlangt, und diejenigen für das dreimalige Chanten des heiligen Namens von Rama, können auch durch das einmalige Aussprechen des heiligen Namens von Krischna erlangt werden.”

(IV) Prabhasa Khanda vom Padma Purana erklärt:

namnam mukhyataram naam,
krishnakhyam me parantapa;
prayascittam aseshenam papanam mocakam param.

“Oh Arjuna, der heilige Name von Krischna ist der herausragendste (mukhyataram) aller Gottesnamen. Man kann für unzählige Sünden büssen, indem man den heiligen Namen von Krischna chantet, welcher der höchste Zerstörer aller Sünden ist.”

(V) Und schliesslich steht im Brahma-Rahasya:

krishna-caitanyeti naam, mukhyan mukhyatamam prabhoh;
helaya sakrid uccarya, sarva-nama-phalam labhet.

“Der heilige Name von Krischna Caitanya oder Gauranga ist der allerhöchste (mukhyan) aller wichtigen und erhabensten (mukhyatamam) heiligen Namen von Krischna. Durch das einmalige Chanten dieses Namens erlangt eine Person die spirituellen Resultate (punya) des Chantens aller anderen heiligen Namen von Gott.”

Also können wir aus diesen fünf überaus wichtigen Versen ohne weiteres zum folgenden Schluss kommen:

Zweitrangige Namen von Gott wie Brahma, Paramatma, Srishtikarta u.s.w. bringen uns nur zu den himmlischen Planeten oder gewähren uns bestenfalls Befreiung (Mukti). Aber die folgenden Hauptnamen von Gott können die Seele zu den Vaikuntha Planeten in der spirituellen Welt erheben:

Vishnus Name: Der Hauptname von Gott, mächtiger als alle Veden zusammen.

Ramas Name: Wichtiger (Mukhya) Hauptname Gottes, entspricht tausend Namen von Vishnu.

Krischnas Name: Wichtigster (Mukhyataram) Hauptname Gottes, entspricht drei Namen von Rama oder 3000 Namen von Vishnu.

Gaurangas Name: Allerwichtigster (Mukhyan) Name unter den wichtigsten (Mukhyatamam) Namen Krischnas, die Summe alle spirituellen Resultate vom Chanten der anderen Namen (Krischna, Rama und Vishnu) können erlangt werden.

Bitte beachte, dass für die befreiten Seelen überhaupt kein Unterschied besteht zwischen den heiligen Namen von Krischna und Gauranga (sie sind gleich mächtig und völlig gleich), aber für die bedingten Seelen ist der Name von Gauranga noch segensreicher als der Name von Krischna. Deshalb sind die obengenannten Unterschiede, wie sie in den Schriften beschrieben werden, nur in Bezug auf den spirituellen Nutzen, den die bedingten und nicht die befreiten Seelen erlangen, wenn sie diese Namen chanten. Da es keinen Unterschied zwischen Krischna und Gauranga gibt, erzielen die vergehensfreien, befreiten Seelen das gleiche Resultat mit dem Chanten der Nityananda- und Gauranga-Mantrarajas wie mit dem Chanten vom Hare Krischna Mahamantra, also können sie irgendeines davon chanten und den gleichen, ganzen Segen erhalten. Aber das gilt nicht für die bedingten Seelen, weil ihre Vergehen auf der bedingten Stufe das volle Licht und die ganze Kraft des Hare Krischna Mahamantras daran hindern, zu ihnen durchzudringen. Aber gemäss dem Navadvipa Dhama Mahatmya (aparadha sattva jiva labhe prema dhana and aparadha badha tara kichu nahi kare) ist die ganze Macht und Kraft der Nityananda- und Gauranga-Mantrarajas auch für die bedingten und vergehensvollen Chanter uneingeschränkt zugänglich.

Mukhya ist die erste Stufe, Mukhyataram die zweite und Mukhyatamam ist die dritte Stufe der Gewichtung. Somit ist gemäss den obengenannten Versen aus den Schriften Ramas Name Mukhya, Krischnas Name Mukhyataram und Gaurangas Name Mukhyan Mukhyatamam.

Im Visnu-yamala heisst es:

krishna-Chaitanya-namna ye, kirtayanti sakrin narah;
nanaparadha-muktas te, punanti sakalam jagat.

“Diejenigen, die den Namen von Krischna Caitanya oder Gauranga auch nur einmal chanten, werden von allen Vergehen befreit und reinigen die Welten allein durch ihre Gegenwart.”

Srila Jagadananda Pandita sagt im Prema-vivarta Kapitel 4:

gaura ye visala naam sei naam gau;
anya saba naam-mahatmya sei name pau.

“Die mächtigsten Namen Gottes sind die Namen der mächtigsten Inkarnation Gottes, welche als Gauranga bekannt ist. Die Herrlichkeit und Macht aller anderen Namen vom Vishnu Tattva, von Gott und den Halbgöttern sind vollständig in den Namen von Gauranga Mahaprabhu enthalten und deshalb sollten diese immerzu gechantet werden.”

gaura bina guru nahi ei bhava samsare; sakala gauranga bhakti shikhau sabare.

“Es gibt in der Welt keinen grösseren Lehrer als den Namen von Gauranga und den Herrn Selbst. Also lehre jeden, den du antriffst, den Vorgang von Gauranga Bhakti durch das Chanten der Nityananda- und Gauranga-Mantrarajas und des Hare Krischna Mahamantras.”

Wer in dieser Welt wird also, angesichts dieser anerkannten Aussagen der Schriften über die höchste Herrlichkeit des Namens von Gauranga, nicht die Nityananda- und Gauranga-Mantrarajas zusammen mit dem Hare Krischna Mahamantra chanten? Und wer kann den Mut aufbringen, die zitierten vedischen Aussagen herauszufordern, und andere davon abzuhalten, die höchst barmherzigen Namen von Nityananda und Gauranga mit dem Mahamantra zu chanten?

2. Die höchste Herrlichkeit der Namen Nityananda und Gauranga (28)

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(28) MAN KANN GLEICHZEITIG GAURANGA DURCH DAS CHANTEN DES GAURA-GOPALA MANTRAS UND RADHA-KRISCHNA MIT DEM HARE KRISCHNA MAHAMANTRA VEREHREN

Nach einem der bedeutendsten vedischen Bücher, Jaiva Dharma von Srila Bhaktivinoda Thakura, gibt es drei Arten von Gottgeweihten, welche Einlass in den heiligsten Ort Goloka Vrindavana haben (Jaiva Dharma, Kap. 17):

Vrajanatha: Was ist die letztendliche Bestimmung einer Seele, welche sich Gauranga hingegeben hat?

Babaji: Krischna und Gauranga sind nicht verschieden. Sie sind beide Behältnisse der Eigenschaft von Süsse (Madhurya-Rasa). Es gibt einen Unterschied. Die Süsse des Herrn (Madhurya-Rasa) hat zwei Eigenschaften: Anmut (Madhurya) und Barmherzigkeit (Audarya). Wenn die Anmut überwiegt, manifestiert sich Krischna. Wenn die Barmherzigkeit überwiegt, manifestiert sich Gauranga. Die spirituelle Welt von Vrindavana ist in zwei heilige Orte aufgeteilt: in den Ort von Krischna und den Ort von Gauranga. Die ewig vollkommenen und befreiten Seelen, für welche zuerst Anmut und dann Barmherzigkeit kommt, wohnen im heiligen Ort von Krischna. Sie sind Krischnas Gefährten. Die ewig vollkommenen und befreiten Seelen, für welche zuerst Barmherzigkeit und dann Anmut kommt, wohnen im heiligen Ort von Gauranga. Sie sind Gaurangas Gefährten. Einige Seelen zeigen zwei Formen, und wohnen an beiden Orten gleichzeitig. Andere Seelen manifestieren nur eine Form, und sind so nur an einem dieser heiligen Orte und nicht am anderen. Seelen, welche in ihrer spirituellen Praxis nur Gauranga verehrt haben, werden, wenn sie die Vollkommenheit erlangt haben, zu Gaurangas heiligem Ort gehen und Ihm dort dienen, Seelen, welche während ihrer spirituellen Praxis nur Krischna verehrt haben, werden, wenn sie die Vollkommenheit erlangt haben, zu Krischnas heiligem Ort gehen und Ihm dort dienen. Seelen, welche während ihrer spirituellen Praxis sowohl Krischna als auch Gauranga gedient haben, werden, wenn sie die Vollkommenheit erlangen, zwei Formen manifestieren und zu Krischnas und Gaurangas heiligen Orten gehen, und in ihren zwei Formen beiden Herrschaften gleichzeitig dienen. Die Wahrheit, dass Gauranga und Krischna gleichzeitig eins und verschieden sind, ist ein sehr vertrauliches Geheimnis.

Kommentar von BR Sadhu Swami Gaurangapada:

Es wird also sehr deutlich, dass es drei Arten von Seelen gibt, welche den allerhöchsten Vaikuntha Planeten Goloka erreichen, welcher wiederum in zwei Teile aufgeteilt ist, Navadvipa und Vrindavana. Diejenigen, welche nur Gauranga durch das Chanten der Nityananda- und Gauranga-Mantrarajas verehren, kommen nach Navadvipa und diejenigen, welche nur Krischna durch das Chanten des Hare-Krischna-Mahamantras verehren, kommen nach Vrindavana, aber erst wenn sie von allen Vergehen frei geworden sind, was sehr lange dauern kann. Die dritte Art von Seelen sind diejenigen, welche gleichzeitig sowohl Gauranga als auch Krischna verehren, indem sie beide Namen chanten, sie werden gleichzeitig Navadvipa und Vrindavana in zwei spirituellen Körpern betreten, nachdem sie die Vollkommenheit erlangt haben. Sogar die Nityananda- und Gauranga-Mantrarajas können uns gemäss dem Navadvipa Dhama Mahatmya nach Vrindavana bringen, und sogar das Hare Krischna Mahamantra kann uns nach Navadvipa bringen, weil beide gänzlich nicht-verschieden sind. Das grösste Problem ist aber, dass das Hare Krischna Mahamantra und der Name von Krischna für die bedingten Seelen die zehn Vergehen berücksichtigt, und so mögen sie den offenbarten Schriften zufolge wohl keinen dieser beiden heiligen Orte erreichen, selbst nicht nach tausenden von Leben des alleinigen Chantens vom Hare Krischna Mahamantra.

Es ist sehr unglücklich und unglücksverheissend für die Welt, dass einige Gottgeweihte zwar täglich die Bildgestalten Ihrer Herrschaften Nityananda-Gauranga verehren, aber gleichzeitig den erhabenen Vorgang des täglichen Chantens der heiligen Namen von Nityananda und Gauranga auf der Gebetskette kritisieren. Dies ist ganz klar ein grosses Vergehen, wenn man zwischen der Bildgestalt (Form) des Herrn und Seinem heiligen Namen unterscheidet.

Stell dir vor, ein Gottgeweihter stünde vor den Bildgestalten von Nityananda-Gauranga in einem Tempel. Und tausend Besucher fragen ihn an diesem Tag, was das für Bildgestalten sind, er wäre gezwungen die Nityanada- und Gauranga-Mantrarajas je tausend mal täglich zu chanten. Also kann es nicht verboten sein. Nur weil du die am stärksten reinigenden Tulasi Perlen in deiner Hand hältst, während du die Nityanada- und Gauranga-Mantrarajas chantest, wird es für einige zum Tabu. Zu sagen, dass Krischnas Name in der Form des Hare Krischna Mahamantras auf der Gebetskette gechantet werden kann, aber Gaurangas Name in der Form der Nityananda- und Gauranga-Mantrarajas nicht, ist ganz klar eines der schlimmsten Vergehen, indem man nämlich zwischen den heiligen Namen von Krischna und Gauranga unterscheidet.

2. Die höchste Herrlichkeit der Namen Nityananda und Gauranga (27.5)

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Krischnas Name und Gaurangas Name sind gleich, aber es gibt doch einige Unterschiede:

1. Beim Chanten von Krischnas Name sollte man zehn Vergehen vermeiden, während bei Gaurangas Name keine Vergehen berücksichtigt werden.

2. Zwar ist Krischna Gauranga, aber Gauranga ist Audarya Vigraha. Im Navadvipa Dhama Mahatmya wird gesagt, dass wenn man Krischna ohne Gauranga verehrt, die Gottesliebe (Krischna Prema) nur nach einer sehr langen Zeitspanne kommt, aber wenn man Gauranga zusammen mit Krischna verehrt, dann wird Krischna Prema schon nach kurzer Zeit kommen.

Diejenigen, welche behaupten, dass das Krischna-Mantra alles enthält, und deshalb sei es nicht nötig, das Gauranga-Mantra zu chanten, sollten sich überlegen, warum das Obengenannte in den Schriften steht. Das wahre Verständnis ist, dass Krischna Prema sehr rasch durch das Chanten von Gaurangas Name erreicht werden kann. Wenn nur Krischnas Name ohne Gaurangas Name gechantet wird, dann dauert es gemäss dem Weisen Narada und Pushkara Tirtha im Navadvipa Dhama Mahatmya Millionen und Abermillionen von Jahren, um Krischna Prema zu erwecken.

Warum heisst es, dass mit dem Chanten von Gaurangas Namen, zusammen mit Krischnas Namen, Krischna Prema sehr schnell erlangt wird? Weil Gaurangas Name alle Arten von Vergehen gegen den heiligen Namen von Krischna auslöscht.

“namaaparaadham sakalam vinasya
chaitanya naamasrita maanavaanaam”

3. Nityananda Prabhu sagt, dass in Vrindavana vergehensvolle Menschen bestraft werden, sie aber in Navadvipa Krischna Prema erhalten.

4. Im Anubhasya Kommentar zum Caitanya Caritamrita sagt Srila Bhaktisiddhanta Saraswati Thakur, dass obwohl Krischnas und Gaurangas Namen nicht verschieden sind, so zeigt sich doch Krischnas Name gegenüber befreiten Seelen gnädig, und Gaurangas Name ist gnädig zu gefallenen und vergehensvollen Lebewesen. Deshalb empfiehlt er, Nityanandas und Gaurangas Namen zu chanten.

Wir müssen abwägen, ob es wohl für die gefallensten Seelen des Kali-Zeitalters ausreicht, wenn sie das Pancha tattva Mantra dreimal vor dem Kirtan und einmal vor dem Hare Krischna Mantra chanten.

Wenn Prabhupada sagte, wir sollen Krischnas Name chanten, hat er immer das Hare Krischna Mantra gemeint, aber wenn er sagte, wir sollen Gaurangas Name chanten, hat er immer das Gauranga Mantra gemeint, und nicht das Pancha Tattva Mantra. Das wird aus der Tatsache ersichtlich, dass er sagte, man soll Gaurangas Name immer chanten, aber nicht das Pancha tattva Mantra, welches nur dreimal vor dem Kirtan und einmal vor jeder Runde Hare Krischna Mahamantra gechantet werden soll.

Alle anerkannten Vaishnava Mantras können auf der Tulasi-Gebetskette gechantet werden. Wenn Gottgeweihte von Narashima das Narashima-Mantra auf der Gebetskette chanten können, Gottgeweihte von Rama das Rama Mantra auf der Gebetskette chanten und Gottgeweihte von Narayana das Narayana Mantra auf der Gebetskette chanten können, warum sollten dann Gottgeweihte von Gauranga Mahaprabhu, welche ausschliesslich Gauranga verbunden sind, nicht das äusserst echte und erhabene Gauranga Mantra auf der Gebetskette chanten? Vor allem wenn man bedenkt, dass Gauranga der letztendliche Ursprung aller obengenannten Vishnu-Tattvas und die höchste Persönlichkeit Gottes ist.

Srila Prabhupada sagt, dass Christen und andere Menschen, auch die echten Namen von Gott, welche in ihrer Religion bekannt sind (Christus, Allah u.s.w.), auf der Gebetskette chanten können. Bitte vergleiche dazu das Buch “Die Schönheit des Selbst”. Warum sollte also Srila Prabhupada etwas gegen das Chanten von Gaurangas Name auf der Gebetskette haben, wenn er doch eigens gekommen ist, um Gaurangas Name auf der ganzen Welt zu predigen, gemäss seinen eigenen Worten in diesem Buch?

2. Die höchste Herrlichkeit der Namen Nityananda und Gauranga (27.4)

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Diejenigen, welche sagen, dass Gauranga Mahaprabhu, obwohl Er Krischna selbst ist, nur als ein Gottgeweihter verehrt werden sollte, und dass man deshalb Seinen Namen nicht chanten soll, und dass nur Krischnas Name gechantet werden soll, unterliegen einer grossen Illusion. Sie sollten die folgende Schilderung eines wunderbaren Spieles aus dem Sri Caitanya Bhagavata von Srila Vrindavana Dasa Thakura lesen:

Eines Tages, als er in einer ausserordentlich glückseligen Stimmung war, sagte Advaita Acharya zu den Gottgeweihten: “Meine lieben Brüder im Herrn, lasst uns heute nur den Namen von Gauranga chanten, weil Er der Ursprung aller Inkarnationen und der Freigiebigste von allen ist. Heutzutage sind wir Gottgeweihten in der Gesellschaft nur angesehen, weil Gauranga selbst das gemeinsame Chanten des Heiligen Namens verkündet hat. Jetzt möchte ich, dass ihr alle die Herrlichkeit des Namens von Gauranga chantet und besingt, während ich tanze. Wenn ihr befürchtet, dass der Herr es herausfindet, dann singt umso lauter, um eure Angst zu übertönen.”

Gauranga hat immer versucht, Seine wahre Identität zu verschleiern. Deshalb hatten die Gottgeweihten Angst davor, Seinen Namen zu chanten und Ihn als die höchste Persönlichkeit Gottes zu verherrlichen. Sie konnten sich natürlich den Anweisungen von Advaita Acharya nicht wiedersetzen, und so begannen sie laut zu chanten und zu singen. Nachdem er eine Weile getanzt hatte, übernahm Advaita Acharya die Leitung des Kirtans und sang seine eigene Komposition: “Sri Gauranga Mahaprabhu ist kein anderer als Narayana, der Gnadenozean und Freund der Verzweifelten. O Herr, bitte sei mir gnädig.”

Die Gottgeweihten antworteten, indem sie “Jaya Sacinandana!” sangen. Nach einer gewissen Zeit sang Advaita Acharya ein anderes Lied, welches er verfasst hat: “Jaya Gaurasundara, du unendlicher Ozean des Mitleids. Alle Ehre dem Prinzen von Vrindavana, welcher jetzt als der Held von Navadvip erschienen ist. Bitte gewähre mir gnädigerweise den Schatten Deiner Lotusfüsse.”

Der Gesang wurde immer schneller und Advaita tanzte voller Ekstase. Weil es für die Gottgeweihten neue Lieder waren, sangen sie mit mehr Freude als gewöhnlich. Weil er den Kirtana vernahm, tauchte Gauranga am Ort des Geschehens auf. Er erblickte ein ein grossartiges Spektakel. Die Gottgeweihten erstrahlten voller transzendentalem Glück und in ihrer Mitte tanzte Advaita Acharya in Ekstase. Die Gottgeweihten fürchteten sich nicht, als sie laut Gaurangas Name chanteten und Er vor ihnen stand.

Gauranga Mahaprabhu pflegte immer eine Gemütsstimmung des demütigen Dienens. Er sagte immer: ”Ich bin der Diener von Krischna.” Niemand wagte es, Ihn in Seiner Gegenwart als den höchsten Herrn zu bezeichnen. Jetzt hingegen, durch die Kraft der Gegenwart Advaita Acharyas, sangen die Gottgeweihten ohne Scheu und verherrlichten Gauranga als den höchsten Herrn. Während Er der Verherrlichung Seines eigenen Namens lauschte, erschien der Herr äusserlich beschämt, aber innerlich war Er sehr erfreut. Nach ein paar Augenblicken verliess Er den Ort wieder.

Schliesslich, nach einem langen und enthusiastischen Kirtan, gingen die Gottgeweihten weg, um Gauranga zu sehen. Nachdem er den Kirtan verlassen hatte, wobei Er selbst verherrlicht worden war, legte Er sich hin, äusserlich sichtlich verärgert. Govinda, der Diener des Herrn kam zu Ihm, und erzählte Ihm, dass alle Gottgeweihten an der Türe warteten, in der Hoffnung Ihn zu sehen. Der Herr wies Govinda an, alle hineinzubitten. Die Gottgeweihten kamen also herein und sahen, wie Gauranga dalag, und Er würdigte sie keines Blickes. Da sie sehr nervös und voller Angst waren, begannen sie zu beten, während sie über die Lotusfüsse des Herrn meditierten.

Nach einer kurzen Weile stand Gauranga auf und sagte: “Mein lieber Srivasa, Meine lieben Gottgeweihten, indem ihr die Herrlichkeit von Krischna beseite liesset, welche Inkarnation habt ihr heute besungen? Erklärt das bitte.” Da er ein sehr talentierter Redner war, antwortete Srivasa Pandit: “Mein Herr, die Lebewesen sind nicht unabhängig. Wie Marionetten handeln sie nach dem Willen Gottes. Dies ist, was heute geschehen ist. Wir sangen, was der höchste Kontrollierende wollte, dass wir es singen.” Der Herr erwiederte: “Ihr seid alle gebildete Gelehrte. Warum legt ihr offen, was ein Geheimniss bleiben soll?” (Den Schriften zufolge sollte die Tatsache, dass Gauranga die höchste Persönlichkeit Gottes und nicht verschieden von Krischna ist, solange geheim bleiben, wie Gauranga Seine Spiele in dieser Welt vollführt, und erst später den Menschen der ganzen Erde offenbart werden, welche dann Seinen Namen chanten und Ihn als den Höchsten verehren.)

Lächelnd streckte Srivasa Pandita seine zwei Arme gegen den Himmel, als wie wenn er seine Augen vor der Sonne schützen wollte. Gauranga fragte: “Srivasa, was bedeutet das?”. Srivasa antwortete: “Es ist doch offensichtlich, dass ich versuche, die Sonne mit meinen Händen abzudecken. Aber ist das wirklich möglich? Genauso, kann Dein Name und Ruhm verborgen bleiben? Sogar wenn es irgendwie möglich sein sollte, die Sonne mit der Handfläche abzudecken, so ist es Dir trotzdem nicht möglich, Dich und die Herrlichkeit des Chantens Deines Namens zu verbergen. Dein Name und Deine Herrlichkeit sind überall bekannt. Jetzt gerade findet in Brahmaloka zu Deiner Verherrlichung ein Kirtan statt. Wie viele von uns wirst Du nun dafür bestrafen?”

Dann geschah etwas wunderbares. Tausende von Menschen aus ganz Indien, welche gekommen waren, um Jagannatha zu sehen, erschienen vor Gaurangas Türe und wollten Ihn sehen. Ihre Stimmen ertönten: “Alle Ehre sei Sri Krischna Caitanya, dem Höchsten, welcher Seinen eigenen Dienst geniesst! Alle Ehre sei dem Höchsten Gauranga, welcher das Gewand eines Sannyasis angenommen hat.”. Auf diese Weise chanteten, sangen und tanzten Tausende voller Ekstase. Srivasa Pandita sagte: “Mein Herr, wo willst Du Dich jetzt verstecken? Die ganze Welt chantet jetzt und in Zukunft Deinen Namen und Deine Herrlichkeit. Du kannst es nicht aufhalten. Du bist unsichtbar, nicht manifestiert und nicht wahrnehmbar, und doch bist Du aus Deiner grundlosen Barmherzigkeit persönlich erschienen. Du versteckst Dich und dann, nur aus Deinem eigenen Willen, erscheinst Du wieder. Nur diejenigen, welche Deine göttliche Gnade empfangen haben, können dies verstehen.”

Der Herr Gauranga antwortete: “Srivasa, du hast deine mystischen Fähigkeiten gezeigt, indem du diese Menschen dazu gebracht hast, so zu chanten und zu singen wie sie es getan haben, und somit hast du Mich bezwungen. Du bist sicherlich vollständig ermächtigt wegen deines hingebungsvollen Dienstes, und deines Wunsches, die Herrlichkeit des Chantens Meines Namens zu verbreiten.”